Vermarktungshilfe für EU-Bauern
Die EU-Kommission will Europas Bauern bei der weltweiten Produktvermarktung unterstützen. Für die Qualitätsbewerbung wird das Budget für Absatzförderung aufgestockt. Das hat in Berlin EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos in Berlin bei der weltgrößten Messe für Landwirtschaft, der "Grünen Woche", angekündigt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 17.1.2014
Chancen in Asien
Das Einkommen der EU-Landwirte ist im Vorjahr gesunken, stellt Agrarkommissar Ciolos fest. Damit die Bauern wieder besser von ihrer Arbeit leben können, muss die Qualität der Produkte weiter steigen und Europa muss sich besser vermarkten. Denn die EU-Landwirtschaft hat viel zu bieten, höchste Qualitätsstandards bei Lebensmitteln und Sicherheit für die Verbraucher, damit sollen Europa Bauern in Zukunft weltweit punkten. Erreichen will das die Kommission mit mehr Geld für die Absatzförderung: Bis 2020 sollen die Mittel dafür mehr als verdreifacht werden- von derzeit 60 Millionen Euro pro Jahr auf 200 Millionen, kündigt Ciolos an: "Wir wollen die Konsumenten informieren, dass wir in Europa die höchsten Qualitätsstandards haben, dass unsere Lebensmittel sicher sind, und was regionale und Bioproduktion bedeutet." Das soll den Absatz von europäischen Lebensmitteln ankurbeln, auch in Europa aber vor allem außerhalb davon. Der Agrar-Kommissar sieht vor allem in Asien große Chancen, wo es immer wieder Lebensmittelskandale gibt.
Vertrauen der Konsumenten
Mit den USA verhandelt die EU gerade über ein Freihandelsabkommen, Zölle und Handelshemmnisse zwischen den beiden Wirtschaftsräumen sollen abgebaut werden und die weltweit größte Freihandelszone mit gut 800 Millionen Konsumenten entstehen. Nicht unproblematisch für Europas Bauern, denn in den USA sind Hormonfleisch und Gentechnik erlaubt. Beides ist in der EU verboten, und das werde auch so bleiben, betont Kommissar Ciolos: "An unserer Entscheidung, keine Hormone bei der Rindermast zu verwenden, ist nicht zu rütteln. Wir werden auch das Klonen nicht erlauben, und auch über Gentechnik wird nicht verhandelt. Die EU wird auf ihre hohen Standards nicht verzichten. Darauf können die Konsumenten vertrauen." Und durch dieses Vertrauen der Konsumenten soll der weltweite Absatz der europäischen Agrarprodukte steigen und damit auch das Einkommen der Bauern.