Hollande: Ruhe nach Trennung von Trierweiler?

Frankreichs Staatspräsident Fancois Hollande hat die Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin Valérie Trierweiler bekanntgegeben. Doch dass mit dieser Klarstellung der Wirbel um das Privatleben des Präsidenten tatsächlich der Vergangenheit angehört, darf bezweifelt werden.

Mittagsjournal, 27.1.2014

Trierweiler in Indien, Hollande in der Türkei

Umringt von einer Horde von Journalisten hat die nunmehrige „Ex-First Lady „ Valerie Trierweiler heute in Indien ihren ersten öffentlichen Auftritt seit der offiziellen Trennung absolviert. Es ist eine von langer Hand geplante Reise um Spenden für eine Entwicklungshilfe-Organisation zu lukrieren. Für heute Nachmittag ist eine Pressekonferenz angekündigt, Trierweiler hat aber bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie keinerlei Fragen zu ihrem Privatleben beantworten wird.

Ihr ehemaliger Lebensgefährte Präsident Francois Hollande tritt unterdessen einen zweitägigen Staatsbesuch in der Türkei an. Mit knappen und schnörkellosen Worten hat er am Samstag Abend für die in politischen Reihen von so vielen geforderte Klarheit über sein Privatleben gesorgt: "Ich teile mit, dass ich das gemeinsame Leben, das ich mit Valerie Trierweiler führte, beendet habe", so der Präsident gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Quer durch alle politischen Lager wurde diese Klarstellung mit Erleichterung aufgenommen, auch in den eigenen Reihen, wie der sozialistische Arbeitsminister Michel Sapin bestätigt: „Es war eine notwendige Entscheidung. Die Zeit war reif um Klarheit zu schaffen, und ebendas ist jetzt geschehen“. Ähnlich sieht man das in den Reihen des politischen Gegenspielers, so meint der konservative Parteichef Jean Francois Copé, der sich zuletzt um den Ruf des Präsidentenamtes besorgt gezeigt hatte: „Nachdem die internationale Presse seit Wochen über nichts anderes mehr berichtet bin ich jetzt ausgesprochen erleichtert darüber, dass all das hinter uns liegt.“ Die Hoffnung ist groß, dass jetzt wieder die tatsächlichen Probleme der Franzosen im Vordergrund stehen werden.

Kapitel abgeschlossen

Auch für die politische Beobachterin Nicole St. Criq war die Klarstellung dringend notwendig, denn der Präsident konnte keinen Schritt mehr tun ohne von einer Horde von Journalisten zu seinem Privatleben befragt zu werden: „Es hat 15 Tage gedauert aber es war höchst an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen, denn die Klatschpresse hat national und international immer mehr Gewicht bekommen und allmählich alle politischen Inhalte überlagert. Jetzt wo die Dinge ausgesprochen sind, kann man nur hoffen, dass dieses Kapitel abgeschlossen ist.“

"Hollande schlägt ein Kapitel zu", titelt heute auch die Zeitung Libération. Ob das aber auch tatsächlich der Fall ist bleibt abzuwarten, denn noch bleiben viele Fragen offen. Etwa, wie es mit Valérie Trierweiler nach ihrer Rückkehr aus Indien weitergeht oder welche Rolle Hollandes angebliche Geliebte Julie Gayet künftig spielen wird. Es scheint noch keineswegs sicher, dass sich der mediale Hype rund um das Privatleben des Präsidenten so bald legen wird.