Microsoft: Ablöse für Steve Ballmer

Microsoft soll endlich einen neuen Chef bekommen. Vor fünf Monaten hat Steve Ballmer angekündigt, dass er das Unternehmen verlassen wird, nun häufen sich die Anzeichen dafür, dass Satya Nadella an die Spitze des Konzerns wechselt - ein Mann, der aus dem Konzern kommt.

Mittagsjournal, 31.1.2014

Freundlich und strebsam

Ein besonders netter Computer Geek, also Technik-Streber. So beschreibt die renommierte Technik Journalistin Kara Swisher den 47-jährigen Satya Nadella. Ruhig und freundlich: Damit ist Nadella erst einmal Kontrastprogramm zum scheidenden Vorstandschef Steve Ballmer, dem energiegeladenen Verkäufer, mit dem durchdringenden Blick. Er gilt als Choleriker und soll schon Sessel durch Besprechungszimmer geworfen haben. Ballmer war von Anfang an bei Microsoft dabei, dass er geht, gilt als Zeichen dafür, dass sich Microsoft neu ausrichten möchte. Denn das PC-Geschäft schrumpft und damit der Verkauf des Betriebssystem Windows.

Um neue Geschäftsfelder zu erschließen, braucht es Kreativität und fundiertes Wissen über technische Entwicklungen. Genau das fehlt aber dem enthusiastischen Verkäufer Ballmer. Und genau das bringt Nadella mit: „Wir sind an einem einzigartigen Punkt in der Geschichte, wo wir den Wandel mit bestimmen können“, sagt er bei einer Veranstaltung.

Weg vom klassischen Computer, hin zu neuartiger Hardware und zu IT-Dienstleistungen. Das wäre auch Nadellas Auftrag an der Spitze des Konzerns. Der 47-jährige ist seit 1992 bei Microsoft, zuletzt hat er dort den Bereich Cloud-Computing geleitet. Also-Dienste entworfen, die Daten im Internet speichern und so ermöglichen, dass man unabhängig vom eigenen Computer auf Dokumente zugreifen kann. Ein Beispiel dafür ist die Microsoft Version von Dropbox oder Office 365, mit dem man Microsoft Word im Internet nutzen kann.

Dass Nadella tatsächlich an der Spitze des Konzerns stehen wird ist noch keineswegs sicher. Von Microsoft gibt es derzeit keine offizielle Stellungnahme. Was man weiß, das kommt von gut informierten Kreisen, dem Nachrichtendienst Bloomberg, dem Wallstreet Journal oder der Technik-Journalistin Kara Swisher, die als sehr verlässliche Quelle gilt. Sie schätzt auch, dass die endgültige Entscheidung schon nächste Woche fallen wird.

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