Auch im Jänner: Fast 10 Prozent mehr Arbeitslose

Im Jänner waren knapp 450.000 Menschen ohne Job, das sind um 9,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Aber geichzeitig steigt auch die Zahl der Beschäftigten.

Mittagsjournal, 3.2.2014

Ein Schild des AMS

(c) Pfarrhofer, APA

Schwerpunkt: Behinderte und Ältere

369.837 waren arbeitslos gemeldet, 79.831 waren in Schulung. Damit waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent mehr Frauen und Männer ohne Job. Am deutlichsten ist die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderung und bei Älteren gestiegen. Bei den über 50jährigen waren um 20 Prozent mehr Menschen auf Arbeitssuche als noch vor einem Jahr, bei den Behinderten 28 Prozent. Nach Branchen ist die Arbeitslosigkeit in den Gesundheitsberufen, im Handel und im Tourismus am stärksten gestiegen.

Jugendliche und Ausländer

Die Zahl der Lehrstellensuchenden hat im Jänner 2014 um 7,2 Prozent auf 5.544 Jugendliche zugenommen, gleichzeitig sank die Zahl der offenen Lehrstellen um 15,5 Prozent. Somit hat die Lehrstellenlücke um 833 Personen innerhalb eines Jahres zugenommen. Insgesamt gab es bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahren) um 3,5 Prozent mehr Jobsuchende.

Ähnlich schwierig ist es auch für Ausländer. Hier suchen 91.000 einen Job, um 15,3 Prozent mehr als im Jänner 2013. Steigend ist auch die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit. Sie stieg im Jahresvergleich um zwei Tage auf mittlerweile 95 Tage. Bei Männern und Frauen gibt es einen signifikanten Unterschied: Während die Männer-Arbeitslosigkeit um 7,8 Prozent zulegte, gab es bei den Frauen ein Plus von 12,1 Prozent.

Mehr Beschäftigung

Zugleich gibt es aber auch mehr Jobs. Denn die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist ebenfalls gestiegen, wenn auch nur leicht: Derzeit haben 3,4 Millionen Frauen und Männer einen Arbeitsplatz, das ist ein Anstieg um 0,4 Prozent. Dass der heimische Arbeitsmarkt seit Jänner auch für Menschen aus Bulgarien und Rumänien offen ist, hat sich auf die Arbeitslosigkeit offenbar nicht ausgewirkt.

Die Konjuntur sei einfach zu schwach, um das steigende Arbeitskräftepotenzial aufzunehzmen, sagt AMS-Vostand Johannes Kopf. Er erwartet keine Änderung für das Jahr 2014. Erst Mitte 2015 könnte es besser werden.

Arbeitslosenrekord im Vorjahr

Im gesamten Jahr 2013 wurde die zweithöchste Arbeitslosenquote in der 2. Republik verzeichnet. Sie lag bei 7,6 Prozent, im Schnitt waren 360.723 Personen ohne Job. Außerdem befanden sich 66.864 Personen in Schulungen. Gleichzeitig gab es im vergangenen Jahr mit rund 3,3 Millionen unselbstständig aktiven Arbeitskräften erneut einen Beschäftigungsrekord. Zum Vergleich: In den 1950er-Jahren gab es in Österreich nur rund 2 Millionen unselbstständig Beschäftigte. (Text: APA, Red.)