Hundstorfer: Maßnahmen für mehr Jobs
Die Regierung versuche, der Arbeitslosigkeit entgegen zu steuern, mit Schulungen und Programmen, wie sie auch im neuen Regierungsprogramm enthalten seien, versichert Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) im Ö1-Interview. Zur EU-weiten Debatte über die Zuwanderung aus den ärmsten Regionen Europas gibt sich Hundstorfer gelassen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 2.1.2014
Sozialminister Rudolf Hundstorfer im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen
Spezielle Angebote
Als konkrete Maßnahme etwa gegen Jugendarbeitslosigkeit führt Hundstorfer das Projekt "Jugend-Coaching" an, um direkt in den Schulen die Zahl der Schulabbrecher zu verringern. Das habe die Zahlen bereits verbessert. Außerdem werde bei Arbeitslosen versucht, ihre Ausbildung zu verbessern oder zu aktualisieren. Um die Älteren über 50 länger im Job zu halten, gebe es das Projekt "Reife Leistung" mit Eingliederungshilfen und speziellen Schulungsangeboten. Dazu komme noch das Projekt "Teil-Pension", bei dem ein Teil des Einkommens Aktiv-Einkommen und ein Teil Pensionsanspruch ist.
Gelassen zu "Sozialtourismus"
Zur EU-weiten Debatte über die Zuwanderung aus den ärmsten Regionen Europas, Rumänien und Bulgarien, gibt sich Hundstorfer gelassen. Österreich habe da eine siebenjährige Frist für Arbeitskräfte festgelegt. Nun würden keine "riesigen Mengen mehr kommen, denn die in Mangelberufen Qualifizierten haben wir bereits hier." Und was die europaweite Debatte über Sozialleistungen betrifft, meint Hundstorfer: "Da hätte Europa von Österreich lernen können, weil wir haben schon vor einiger Zeit, das was auch im Europarecht möglich ist, nämlich den Zugang in die Sozialhilfe sehr restriktiv zu gestalten, ausgenützt." In Österreich könne ein Zuwanderer erst Arbeitslosenhilfe beziehen, wenn er zwölf Monate Beschäftigung nachweisen kann. Für Familienbeihilfe müsse die Familie in Österreich leben, wofür aber eine Anmeldebescheinigung erworben werden müsse - was in Deutschland zum Beispiel nicht vorgesehen sei.