Regierung schickt Soldaten nach Kiew

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Opposition und Präsident Kanukowitsch spitzen sich immer weiter zu. Nach der vergangenen blutigen Nacht mit 25 Toten wurden nun Soldaten zur Bewachung von Waffendepots nach Kiew beordert. Der Geheimdienst ermittelt wegen "versuchten Staatsstreichs".

Mittagsjournal, 19.02.2014

Ermittlungen und Truppenentsendungen

Nach tödlichen Straßenschlachten in Kiew haben sich Regierungsgegner auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz Maidan auf neue Zusammenstöße mit Sicherheitskräften vorbereitet. "Bringt alles zu den Barrikaden, das brennt und alles, das sie verstärkt", riefen Redner von einer Bühne.

Unterdessen warf die ukrainische Regierung der Protestbewegung einen versuchten Staatsstreich vor. Der ukrainische Geheimdienst SBU hat bereits Ermittlungen gegen "einzelne Politiker" wegen versuchten Staatsstreichs aufgenommen. Namen nannte der SBU in einer Mitteilung zunächst nicht.

Der kommissarische ukrainische Verteidigungsminister Pawel Lebedew hat angeordnet, Luftlandetruppen zur Verstärkung nach Kiew zu verlegen. Die Soldaten der 25. Brigade aus der Großstadt Dnjepropetrowsk sollten Waffen- und Munitionsdepots sichern. Ein Einsatz von Soldaten ist erst nach Ausrufung des Ausnahmezustandes per Gesetz erlaubt - dies steht nach Angaben von Regierungsmitgliedern bisher nicht zur Debatte. Zu einer Brigade gehören etwa 500 Einsatzkräfte.

Weitere Gespräche?

Oppositionsführer Vitali Klitschko kündigte für heute ein weiteres Treffen der Opposition mit Präsident Viktor Janukowitsch angekündigt. Dieser wolle das Gespräch, "wir sind dazu bereit", sagte Klitschko der "Bild-Online". Forderung der Opposition sei der Stopp des Polizeieinsatzes. "Es muss einen Waffenstillstand für Verhandlungen geben." (TExt: APA, Red.)