"Leiser treten und Nein sagen"
Burn-Out Experte Primar Johannes Püspöck rät im Ö1-Morgenjournal gefährdeten Personen leiser zu treten, in sich hinein zu horchen und auch einmal Nein zu sagen – eine Balance zu finden zwischen Belastung und Erholung.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.2.2014
Zeit für sich nehmen
Die Krankenstände in Österreich gehen zurück, dieser positive Trend geht aus dem Fehlzeitenreport für 2012 hervor, den der Hauptverband der Sozialversicherungsträger erstellt. Ein Detail ist Grund zur Sorge: Besonders viele und immer mehr Krankenstandstage gibt es wegen psychischer Krankheiten, und da wiederum wegen Burn Out, des völligen Zusammenbruchs wegen Überlastung.
Was tun, damit es gar nicht zum Ausbrennen kommt? Burn out-Experte Primarius Johannes Püspök verweist auf die Wichtigkeit von psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung. Durch die geänderten Lebensumstände der heutigen „Spaßgesellschaft“ gebe es immer weniger Ruhephasen. Der Termin-Druck setze sich auch am Wochenende fort. Die Strategie dagegen: sich Zeit nehmen, auf sein Ich horchen, auch einmal lernen Nein zu sagen. Und eine gesunde Balance zu finden zwischen Belastung und Erholung.
Primar Johannes Püspöck leitet das Rehabilitationszentrum Ottenschlag in Niederösterreich und gilt als Burn Out-Experte - eine Krankheit, die es nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation gar nicht gibt, aber immer öfter diagnostiziert wird: die totale Erschöpfung wird amtlich und wissenschaftlich als Problem der Lebensbewältigung definiert.