Krankenstand: Mehr psychische Erkrankungen
Weniger Krankenstände, aber mehr psychische Leiden: Aus dem Fehlzeitenreport für 2012 geht hervor, dass die Krankenstände österreichweit im Sinken sind, aber durch psychische Erkrankungen besonders viele Krankenstands-Tage anfallen. Mit einer durchschnittlichen Dauer von 39,1 Tagen pro Krankheitsfall werden die anderen Krankheitsgruppen deutlich übertroffen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.2.2014
Im Schnitt weniger, aber mehr Burn Out
Die Zahl der Krankenstandstage hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verringert: Waren es im Jahr 1980 noch 17,4 Tage, so entfielen im Jahr 2012 auf jeden Arbeiter und Angestellten nur mehr 12,8 Tage im Schnitt.
Langfristig gesehen ist somit laut dem Fehlzeitenreport das Krankenstandsniveau derzeit vergleichsweise niedrig. Dieser Rückgang der Krankenstandsdauer ist auch die Folge einer Verschiebung der Krankenstandsursachen. So ist der Anteil von Atemwegserkrankungen bei Krankenständen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, verletzungsbedingte Krankenstände hingegen haben sich verringert.
Ein Blick auf die Verteilung der Krankenstandsgruppen zeigt jedoch, dass im Bereich der psychischen Erkrankungen besonders viele Krankenstandstage anfallen. Pro Krankheitsfall sind es im Durchschnitt 39,1 Tage.
Die Arbeiterkammer sieht dringenden Handlungsbedarf: Denn auch der Anteil der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension wegen psychischer Erkrankungen beträgt mittlerweile 32 Prozent. Im Vergleich: 1995 waren es nur 11 Prozent. Bei den unter 50-jährigen waren es schon 55 Prozent, die aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2012 in Pension gingen.
Betriebliche Gesundheitsförderung und die Schaffung altersgerechter Arbeitsplätze seien deshalb unverzichtbar, um ältere Arbeitnehmer so lange wie möglich gesund am Arbeitsplatz zu halten.