Kampf gegen Verfall der ukrainischen Währung

Die Lage in der Ukraine hat weitreichende Folgen für das Wirtschafts- und Finanzsystem des Landes. Die Sorge vor einem Crash wächst. Eines der größten Probleme der interimistische Führung ist die Landeswährung Hry wnja. Sie verliert permanent an Wert.

Morgenjournal, 28.2.2014

Reserven reichen kaum

Wer kann, tauscht in Dollar oder Euro. Die einen, um einen stabilen Notgroschen zu haben, die anderen, weil sie mit der Währung spekulieren. Das führt zu Problem Nummer zwei - die Fremdwährungsreserven der Nationalbank. Der Umtausch in Dollar und Euro lässt den Bestand schmelzen. Weil die Landeswährung sinkt, werden für die Notenbank neue Devisen teurer, um den Kurs der Hry wnja zu stützen. So erhöhen sich die Auslandschulden, die in Dollar zu zahlen sind.

Die Nationalbank in Kiew muss ihre Reserven ins Spiel bringen, um den Kurs nicht ins Bodenlose fallen zu lassen und um Banken sowie Menschen mit Geld zu versorgen. Doch der Devisenbestand hat sich in den vergangen drei Jahren bereits halbiert, von 30 Milliarden auf 15 Milliarden Dollar. Das dürfte nicht reichen, um den Bankensektor zu stabilisieren, erst recht nicht, wenn Investoren ihr Kapital aus dem Land abziehen. Ohne internationale Finanzhilfe wird die Ukraine nicht auskommen.

Banken belastet

In der Ukraine sind auch noch zwei österreichische Banken aktiv - Bank Austria und Raiffeisen International. Allein die fallende Landeswährung belastet die Bilanz. Hinzu kommen noch mehr Kredite, die komplett ausfallen könnten. An den Börsen sinken die Kurse von Bank Austria Mutter Unicredit und von Raiffeisen International.