Großes ÖVP-Schweigen um EU-Wahlliste
Die EU-Liste beschäftigt heute auch die ÖVP-Granden. Die Chefs der Landesparteien und der Bünde sind mit Parteichef Michael Spindelegger zusammengekommen, um jene Kandidaten zu küren, die am 25. Mai hinter Spitzenkandidat Othmar Karas antreten sollen. Zum Auftakt der Sitzung in der Politischen Akademie der ÖVP heute Vormittag gaben sich die Parteigranden auffällig schweigsam.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.2.2014
Heikles Sitzungsthema
Rund um zehn Uhr geht es los. Da fahren die Chefs der Landesparteien und der Bünde auf das Gelände der Politischen Akademie der ÖVP - und als einer der letzten dann auch Bundesparteichef Michael Spindelegger. Keiner steigt aus, keiner will den wartenden Journalistinnen und Journalisten heute eine Stellungnahme geben. Zu heikel ist offenbar das Thema der Parteisitzung, immerhin geht es hier vor allem um die Kandidatenliste für die EU-Wahl im Mai. Und diese Liste ist heiß umkämpft, immerhin wird sie auch zeigen: Welcher Bund, welche Landespartei hat wieviel Gewicht in der ÖVP? Spindelegger muss hier abwägen, welche Zugeständnisse er macht, auch an die EU-Abgeordneten in Brüssel.
Gerangel um die Plätze
Bereits fix ist der Spitzenkandidat, der bisherige Delegationsleiter in Brüssel, Othmar Karas. Und ebenfalls als fix gelten Elisabeth Köstinger auf Platz zwei und Paul Rübig auf Platz drei, beide bereits erfahrene EU-Mandatare. Mit Köstinger setzt sich eine Kandidatin des Bauernbunds durch, Rübig kommt vom Wirtschaftsbund. Platz vier dürfte an die Salzburger Stadträtin Claudia Schmidt gehen, die Favoritin der sogenannten Westachse aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Damit bliebe der steirischen Anwärterin, Ex-Ministerin Beatrix Karl, der fast aussichtslose sechste Platz. Denn auch die ÖVP will diesmal ein Reißverschlusssystem aus Männern und Frauen verwirklichen. Damit käme der EU-Mandatar Heinz Becker vom Seniorenbund auf Platz fünf - ein Kampfmandat, die ÖVP zählt hier auf die Mobilisierungskraft des Seniorenbunds.
Heute am frühen Nachmittag soll die ÖVP-Liste dann stehen - allerdings nur informell. Abgesegnet werden soll sie bei der nächsten Sitzung des Bundesparteivorstands am 14. März.