Thailand, Krise ohne Ende

Leichte Entspannung zeichnet sich in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ab. Nach monatelangen Protesten wollen die Regierungsgegner ihre Straßenblockaden aufgeben. Ein Ende der Gewalt wie auch der tiefen, politischen Spaltung des Landes ist damit aber noch nicht in Sicht.

Morgenjournal, 1.3.2014

Aus Bangkok,

Kampf nicht vorbei

Der thailändische Protestführer Suthep Thaugsuban hat ein Ende der Blockade der Hauptstadt Bangkok von diesem Wochenende an angekündigt. Der Kampf gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra sei aber noch lange nicht vorbei, so Suthep am Freitag.

Die Regierungsgegner unter Führung von Ex-Vizepremier Suthep hatten Mitte Jänner mit einer Blockade von wichtigen Straßen und Ministerien in Bangkok begonnen, um die Regierung in die Knie zu zwingen. Seit November hatten sie versucht, Ministerpräsidentin Yingluck zu stürzen. Nun wollen sie verstärkt Ministerien belagern.

Ihre Gegner beschuldigen die Regierungschefin, eine Marionette ihres Bruders, des Multimilliardärs Thaksin Shinawatra, zu sein. Dieser war 2006 als Ministerpräsident vom Militär gestürzt worden und danach vor einer drohenden Haftstrafe wegen Korruption ins Ausland geflüchtet.

Ministerpräsidentin bleibt im Norden

Die Shinawatra-Familie und die von ihr gesteuerte Pheu-Thai-Partei hat ihre Anhänger vor allem unter der armen Landbevölkerung im Norden und Osten Thailands. Suthep wird von den alten Eliten in Bangkok, dem Mittelstand und der Bevölkerung in Südthailand unterstützt.

Die von Yingluck für Anfang Februar angesetzten Wahlen wurden von der wichtigsten Oppositionspartei boykottiert, da ein Wahlsieg der Pheu-Thai sicher schien. Die Ministerpräsidentin verließ vor kurzem Bangkok und reist in den Norden des Landes. Sie weigert sich weiterhin, dem seit Monaten anhaltenden Druck der Opposition nachzugeben. (Text: APA, Red.)