Arbeitslosenzahlen erneut deutlich gestiegen
Auch im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich angestiegen. Derzeit haben knapp 440.000 Österreicherinnen und Österreicher keine Arbeit - inklusive Schulungsteilnehmer. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 9,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit werde das ganze Jahr weiter steigen, sagte Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), im Ö1-Mittagsjournal.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 3.3.2014
"Mehr Menschen drängen auf Arbeitsmarkt"
Unerfreulich, aber nicht überraschend, so kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf den jüngsten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Ö1-Mittagsjournal. "Das entspricht den Prognosen wir werden heuer im Lauf des Jahres einen deutlich geringeren Anstieg der Arbeitslosigkeit sehen", so Kopf. Aber es werde damit gerechnet, dass die Arbeitslosigkeit das ganze Jahr weiter steigen wird.
Beim AMS herrscht derzeit also Hochbetrieb, und zwar quer durch alle Bundesländer. Besonders stark ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit derzeit im Handel, im Tourismus und in den Gesundheitsberufen. Die Wirtschaft erholt sich zwar langsam und es gibt auch wieder mehr neue Jobs als noch vor einem Jahr, gleichzeitig drängen aber auch immer mehr Menschen auf den heimischen Arbeitsmarkt. Menschen aus den östlichen EU-Nachbarländern, wie Ungarn, Polen, Deutschland und Slowakei, wanderten zu. "Gleichzeitig die Anzahl von Frauen, die wieder arbeiten wollen", so Kopf. Die dritte Gruppe sei die, der älteren Arbeitnehmer.
Jobsuche bleibt Herausforderung
Bei der Jobsuche besonders schwer tun sich einmal mehr Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung und Über-50-Jährige. Für die Generation 50 plus will die Regierung ab Mai 350 Millionen Euro extra locker machen, etwa für geförderte Werkstätten und Wiedereingliederungsbeihilfen, wie zum Beispiel Lohnzuschüsse. Die Maßnahmen würden ab Herbst greifen, glaubt Kopf. Doch tut die Regierung hier wirklich genug? Milliardenpakete zur Konjunkturbelebung wie in den Jahren 2009/2010 seien für die Regierung derzeit nicht möglich, so der AMS-Chef.
Kopf kann in der Statistik aber auch erste Lichtblicke erkennen - etwa, dass jeder vierte Arbeitslose bereits wieder eine Einstellungszusage hat, vor allem in der Bauwirtschaft. Auch die Zunahme der offenen Stellen erfreut ihn. "Man merkt, es dürfte im Bereich der Konjunktur das erste Quartal 2014 deutlich besser sein als noch Ende 2013", so Kopf.
Solange die Wirtschaft nicht stärker wächst, werde die Jobsuche für viele aber eine Herausforderung bleiben. Eine echte Trendwende auf dem Arbeitsmarkt sieht das AMS nämlich erst für Mitte 2015.