Aus für Wiener Funkhaus

Die Frage über den künftigen Standort der ORF-Radios ist entschieden. Der Stiftungsrat des größten Medienunternehmens des Landes hat heute mit Mehrheit beschlossen, alle Wiener Standorte und Medien in einem neuen Newsroom im ORF-Zentrum im 13. Wiener Gemeindebezirk zusammenzuziehen - gegen die Bedenken aus dem Betriebsrat und der Belegschaft.

Abendjournal, 6.3.2014

Betriebsräte und BZÖ dagegen

26 von 35 Stiftungsräten stimmten für den gemeinsamen Standort am Küniglberg, drei dagegen. Dagegen waren zwei Betriebsräte und der BZÖ-Vertreter, sechs haben sich enthalten. Es gibt also eine klare Zweidrittelmehrheit und grünes Licht für die Planung und Umsetzung des zentralen Standorts.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sieht eine "große qualitative Veränderung für den ORF, den wir damit für die Zukunft vorbereiten wollen."

Standort Argentinierstraße bleibt

Und die Kritik an der Entscheidung, die ja nicht verstummt ist, werde ernst genommen. Das hat der Stiftungsrat auch in den Standortbeschluss hineingepackt. Teile des Funkhauses müssten als Kulturstandort des ORF erhalten werden, sagt Wrabetz.

"Man sieht, dass viele positive Emotionen mit dem Funkhaus verbunden sind, wir werden daher den Kulturstandort Argentinierstraße aufrechterhalten."

Einsparungen durch "Synergien"

Es geht um 15 Prozent der Funkhaus-Flächen, die rückgemietet oder gar nicht erst verkauft werden sollen. Die Identitäten der Sender wie Ö1 sind zu wahren, so der Stiftungsrat weiter, die Breite in der Berichterstattung ebenfalls. Das sei auch für künftige Geschäftsführungen bindend, sagt die Vorsitzende des Stiftungsrats, Brigitte Kulovits-Rupp.

Der neue Standort soll bis zum Jahr 2021 fertiggestellt werden und soll 300 Millionen Euro kosten - fast genauso viel hätte der Erhalt der bisherigen Standorte gekostet. Der neue wird den ORF durch Synergien nachhaltig um zehn Millionen Euro pro Jahr entlasten, so der Kaufmännische Direktor Richard Grasl.

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