ÖVP sucht Rezept gegen Wahlverluste
Die ÖVP müsse sich thematisch öffnen und bunter werden. Das forderte der Salzburger ÖVP-Chef und Landeshauptmann Wilfried Haslauer nach den Gemeinderatswahlen am Sonntag. Denn mit der Partei NEOS gebe es eine ernstzunehmende bürgerliche Kraft, und dieser Konkurrenz müsse man etwas entgegensetzen, auch wegen der anstehenden Wahlen des EU-Parlaments und in Vorarlberg.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.3.2014
"Gesellschaft hat sich verändert"
Das Wahlergebnis in Salzburg veranlasst Haslauer laut nachzudenken: "Das ist eine neue Herausforderung und ein guter Anlass, auch die Positionierungen der ÖVP kritisch zu hinterfragen - in eine kritische Selbstreflexion zu gehen." Die neue bürgerliche Kraft sei eine ernstzunehmende Konkurrenz, sagte Haslauer im Ö1-Mittagsjournal. "Das hat natürlich den Zauber des Neuen an sich."
Die ÖVP müsse darauf reagieren und sich thematisch öffnen, fordert Haslauer. Die Gesellschaft habe sich verändert und sei pluralistischer geworden. "Die Zeit, wo man das politische, gesellschaftliche Leben in zwei oder drei fest umrissene Blöcke hat einteilen können, die ist lang vorbei", betonte Haslauer.
ÖVP soll "bunter und fröhlicher" sein
Aus einer Öffnung für neue Themen erwartet sich der Salzburger ÖVP-Chef einen neuen Schwung für die ÖVP insgesamt. "Vielleicht ist die ÖVP zu technisch, zu sachorientiert, zu sehr in ihren Funktionen und Aufgaben verfangen und achtet zu wenig auf ihren Außenauftritt", mutmaßt Haslauer. Da könne sie durchaus etwas dazulernen.
"Die ÖVP könnte ein bisschen bunter sein, sie könnte fröhlicher sein", fordert Haslauer. Grundsätzlich sei er mit dem Ergebnis der Gemeinderatswahlen zufrieden, allerdings nicht mit dem Ausgang in der Stadt Salzburg. "Das wir jetzt einen Schuss vor den Bug bekommen haben - mit dieser Wahl und auch schon bei der Nationalratswahl - liegt in der Natur der Sache", so Haslauer. "Wir sind auf einem freien Wählermarkt, da muss sich jeder bewähren", ergänzte er.
Die nächsten Wahlen stehen schon bevor: Im Mai wird das Europäische Parlament gewählt, im Herbst ein neuer Vorarlberger Landtag.