Ukraine: Kein Militäreinsatz auf der Krim

Die Halbinsel Krim kommt nicht zur Ruhe. Doch die neue Führung in Kiew scheint heute Früh bemüht, ihrerseits nicht auch noch Öl ins Feuer zu gießen:. Übergangspräsident Alexander Turtschinow will auf der Krim nicht militärisch eingreifen. Stattdessen soll die Ostgrenze zu Russland gesichert werden, sagt Turtschinow in einem Interview.

Morgenjournal, 12.3.2014

Referendum: "Farce"

"Wir können keine militärische Operation auf der Krim starten, weil dann unsere Ostgrenze geschwächt und die Ukraine nicht geschützt wäre", so der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur Agence France Press. Die für kommenden Sonntag geplante Volksabstimmung über den Beitritt der Halbinsel zur Russischen Föderation bezeichnet Turtschinow in dem Interview wörtlich als "Farce".

Die Krim steht faktisch längst unter der Kontrolle Russlands. Augenzeugen berichten vor dem Referendum von Einschüchterungsversuchen, auf den Stimmzetteln gibt es keine Möglichkeit, gegen den Einfluss Russlands zu stimmen.

Diplomatische Bemühungen gehen weiter

Diplomatische Unterstützung für die Ukraine kommt heute aus Washington. US-Präsident Barack Obama empfängt Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk im Weißen Haus. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, spricht von einem "klaren Signal", der Präsident freue sich auf das Treffen.

Auch in Europa werden die Krisengespräche fortgesetzt. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel berät heute in Warschau mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk über die Lage in der Ukraine. Polen tritt wie andere osteuropäische Staaten für eine härtere Gangart der EU gegenüber Russland ein und warnt vor einer zu hohen Abhängigkeit Deutschlands vor russischen Gaslieferungen.