Wohnen ab April wieder teurer

Wohnen dürfte für viele bald wieder teurer werden. Wenn im Mietvertrag von "Wertsicherung" die Rede ist, dann wird der Mietpreis bald steigen. Ab April treten neue, gesetzlich geregelte Katgorie- und Richtwertmieten in Kraft. Sie werden im Schnitt um fünf Prozent angehoben. Die Mietervereinigung hat dafür allerdings kein Verständnis.

Morgenjournal, 13.3.2014

Erhöhung noch nicht in Kraft

In den nächsten Tagen und Wochen werden viele Menschen einen kritischen Blick auf ihren Mietvertrag werfen: Steht da etwas von "Wertsicherung"? Wenn ja, dann ist es bald soweit: Die Miete wird steigen, weil - in Relation zur Inflationsrate - neue Richt- und Kategoriemietzinswerte in Kraft treten.

Ganz fix ist die Erhöhung noch nicht, denn sie muss erst noch von Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden. Der Präsident der Mietervereinigung, Georg Niedermühlbichler, hofft, dass das nicht passiert. Schon jetzt sei für viele Menschen das Wohnen unbezahlbar. Er hoffe daher, dass die Anpassung in diesem Jahr ausgesetzt werde.

Vorarlberg teuerstes Pflaster

Doch wenn es so kommt, wie geplant, dann schauen die Änderungen so aus: Die Kategoriemieten verteuern sich um mehr als 5 Prozent, die Richtwertmieten im Bundesländerschnitt um rund 4,6 Prozent. In Wien steigt der Richtwert von 5,16 Euro auf 5,39 Euro pro Quadratmeter. Das betrifft etwas mehr als die Hälfte der Privatwohnungen in Wien. Bei den Kategoriemieten steigt der Quadratmeterpreis in der Kategorie A von 3,25 Euro auf 3,43 Euro.

Vereinfacht gesagt geht es bei den Kategoriemieten um Verträge, die vor 1994 abgeschlossen worden sind und bei den Richtwerten um Verträge ab dem Jahr 1994. Am höchsten ist der neue Richtwert in Vorarlberg (8,28 Euro pro Quadratmeter), Salzburg (7,45 Euro) und der Steiermark (7,44 Euro); am günstigsten ist er im Burgenland (4,92 Euro).

Wirrwarr bei Zu- und Abschlägen

Bei der Mietervereinigung rechnet man damit, nach der geplanten Erhöhung noch mehr Verträge zur Kontrolle vorgelegt zu bekommen. "Jeder weiß und kennt jemanden, der verzweifelt ist, da er sich die Wohnungsmiete nicht mehr leisten kann", sagt Niedermühlbichler. Anton Holzapfel vom Verband der Immobilienwirtschaft kontert: Im internationalen Vergleich seien die Mieten in Österreich im Relation zum Einkommen "sehr wohl leistbar".

Das derzeitige Wohnrecht zu durchschauen, fällt allerdings selbst Experten schwer. Ein regelrechter Wirrwarr herrscht bei den Zu- und Abschlägen. Ist ein Vertrag befristet, bedeutet das etwa einen Abschlag von 25 Prozent. Für ein zweites Bad oder eine besondere Küchenausstattung sind wiederum Zuschläge möglich. Doch die Definitionen sind wenig transparent.