Hoeneß geht ins Gefängnis

Der langjährige Spitzenmanager des FC Bayern München, Uli Hoeneß, geht ins Gefängnis. Er verzichtet auf eine Berufung und akzeptiert die verhängten 3,5 Jahre Haft wegen Steuerhinterziehung. Außerdem legt Hoeneß seine Ämter als Präsident und als Aufsichtsratsvorsitzender bei Deutschlands erfolgreichstem Fußballclub nieder.

Abendjournal, 14.3.2014

Respektbekundung von Merkel

„Die Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens“. Das erklärte Hoeneß auf der Internetseite des FC Bayern München. Nach Gesprächen mit seiner Familie habe er sich dazu entschieden, die Haftstrafe nicht zu bekämpfen. Das sei eine Frage von Anstand, Haltung und Verantwortung, so Hoeneß.

Hoeneß war fast eine moralische Instanz in Deutschland. Ein Mann, der sich sozial engagiert und mit seiner direkten, oft groben Art Missstände aufzeigt. Auf seine Erklärung reagierte sogar die deutscher Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Dass Hoeneß sein Urteil angenommen habe, nötige ihr Respekt ab, sagte Merkel vor Journalisten.

Hainer wird Hoeneß-Nachfolger

Seine Gefängnisstrafe wird Hoeneß in eine paar Wochen antreten - wenn klar ist, ob auch die Staatsanwaltschaft auf eine Berufung verzichtet. Das werde in der kommenden Woche entschieden, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft München, Ken Heidenreich.

Beim FC Bayern beginnt die Zeit nach Uli Hoeneß. Mit seinem Doppelrücktritt als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender habe er Schaden von seinem Lebenswerk abwenden wollen, sagte Hoeneß. Sein Nachfolger an der Spitze des Aufsichtsrats der FC Bayern AG wird Herbert Hainer, der Chef des Sportartikelherstellers und Bayern-Ausstatters Adidas. Als Präsident des Fußballclubs hat sich der frühere bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber ins Gespräch gebracht.