Steuerbetrugsprozess gegen Bayern-Boss Hoeneß

In München hat am Montag ein Steuerprozess gegen eine der prominentesten Sportgrößen Europas begonnen. Uli Hoeneß, Präsident des deutschen Fußballmeisters FC Bayern, muss sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verantworten. Er zeigte sich geständig und gab sogar freiwillig mehr zu als die Anklage ihm vorwirft.

Abendjournal, 10.3.2014

Hoeneß will alles zurückzahlen

Der Angeklagte geht voll in die Offensive. Ja, sagte Hoeneß, er habe die ihm zur Last gelegten Straftaten gegangen. Sein Verteidiger setzte den ganz großen Knalleffekt hinzu: Nicht 3,5 Millionen Euro, wie es in der Anklageschrift heißt, sondern 15 Millionen Euro mehr hätte Hoeneß mit seinen Spekulationsgeschäfte über ein geheimes Schweizer Konto hinterzogen. Hoeneß will alles zurückzahlen.

"Ein Geständnis ist grundsätzlich ein Strafmilderungsaspekt", sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz im Ö1-Abendjournal. Das Gericht müsse aber bewerten - im Abgleich mit der Aktenlage, ob es sich tatsächlich um ein vollumfängliches Geständnis handle.

Hoeneß hofft auf Milde

Das Geständnis kam nicht besonders überraschend, die freiwillig zugegeben Höhe von mehr als 18 Millionen Euro aber schon. Jetzt ist die große Frage, ob die tätige Reue das Gericht zu einem milderen Urteil veranlassen kann, auch wenn die Tat noch schwerer ausfällt als von der Anklage zur Last gelegt.

Normalerweise wird bei Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als einer Million Euro in Deutschland unbedingte Haft verhängt. Hoeneß hofft, dass ihm die, wie er sagt, vollständige Rückkehr zur Steuerehrlichkeit als mildernder Umstand das Gefängnis erspart.