Präsidentenwahlen in der Slowakei

Heute finden in der Slowakei Präsidentenwahlen statt. Der sozialdemokratische Ministerpräsident Robert Fico geht als Favorit ins Rennen, aber die benötigte absolute Mehrheit wird er heute voraussichtlich nicht schaffen.

Das heißt es wird eine Stichwahl geben, in der Fico gegen den parteilosen Millionär Andrej Kiska antreten dürfte, wenn der - wie die Umfragen sagen - Zweiter wird. Insgesamt treten heute 14 Kandidaten an. Der derzeitige Präsident Ivan Gasparovic darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.

Morgenjournal, 15.3.2014

Stichwahl wahrscheinlich

Er ist der seit Jahren populärste Politiker in der Slowakei: Ministerpräsident Robert Fico hat mit seiner Smer Partei derzeit die absolute Mehrheit, und doch will er es wissen und Präsident werden. Der 49-jährige sozialdemokratische Politiker will seine politische Karriere offenbar mit dem Präsidentenamt krönen. Er wolle für Stabilität im Land sorgen, denn die Slowakei brauche einen Präsidenten der eng mit Regierung und Parlament zusammenarbeite, sagt Fico. Meist gibt er sich sehr volksnah, auch hat er seine Abneigung gegen die Medien aufgegeben. Als Premier hat Fico die Flat Tax abgeschafft und die Steuerbelastungen für Bürger und Firmen erhöht, die Slowakei ist kein Steuerparadies mehr. Doch Fico polarisiert auch, die Slowaken sind entweder für oder gegen ihn. Der Opposition ist er ein Dorn im Auge, doch das konservative Lager ist zersplittert und zerstritten.

Fico wird aber trotzdem eine absolute Mehrheit heute nicht schaffen und in eine Stichwahl gehen müssen. Größte Chancen gegen den 49-Jährigen hat offenbar ein parteiloser Millionär. Andrej Kiska will die politische Szene aufmischen. Der Präsident dürfe kein verlängerter Arm einer politischen Partei sein, sondern er müsse ein Gegengewicht schaffen, betont Kiska.

Chancen die zweite Runde zu erreichen, hat aber auch der Verfassungsjurist Radoslav Prohazka, er konnte in Umfragen in den vergangenen Wochen zulegen. Für die Gegner Ficos wird der heutige Tag spannend. Die Stichwahl findet in zwei Wochen statt.