Flugzeugsuche: Kritik an Info-Politik

Auch zwölf Tage nach dem Verschwinden der Maschine gibt es nur Rätselraten über das Schicksal von Flug 370 mit 239 Menschen an Bord. Berichte über eine Sichtung durch einen Augenzeugen werden dementiert. Doch immer klarer ist: Nicht alle Informationen, die es gibt, gelangen auch an die Öffentlichkeit.

Mittagsjournal, 19.3.2014

Chaotische Suche

Während der Pressekonferenz der malaysischen Behörden haben am Gang vor dem Raum zwei chinesische Angehörige gegen Malaysia protestiert. Sie halten Plakate mit der Aufschrift: "Wir protestieren gegen die malaysische Regierung, die die Wahrheit unterdrückt". Die beiden wurden von Polizisten wegezerrt und abgeführt.

Für das autoritär regierte Malaysia ist die ganze Sache eine vollkommen neue Situation. Die Behörden sind es einfach nicht gewohnt, kritische Fragen beantworten zu müssen. Auch das ist einer der Gründe, warum alles etwas chaotisch abläuft.

Dementi in Pressekonferenz

In der Pressekonferenz selbst hat der malaysische Verkehrsminister Gerüchten widersprochen, das vermisste Flugzeug sei im Tiefflug über den Malediven gesichtet worden: "Was die angebliche Sichtung des Flugzeugs über den Malediven betrifft, kann ich sagen, dass der Kommandant der Luftwaffe der Malediven das als falsch zurückweist."

Außerdem wäre die Sichtung auch rein vom Zeitablauf und der Distanz zur angegebenen Zeit nicht möglich, heißt es. Dass in dieser Region wo es ständig Spannungen rund um territoriale Ansprüche gibt - nicht alle Informationen geteilt werden zeigt die Tatsache, dass erst heute Thailand mit seinen militärischen Radardaten herausgerückt ist. Auf den Radaraufzeichnungen ist tatsächlich ein nicht identifiziertes Objekt zu sehen, von dem ausgegangen wird, dass es sich um die vermisste Boeing handelt.

Mysteriöser Flugsimulator

Laut dem malaysischen Verkehrsminister werden alle Menschen überprüft die mit dem Flug etwas zu tun hatten. Also auch das Bodenpersonal. Bei den Passagieren wisse man über die meisten Bescheid. "Wir haben aus allen Ländern Hintergrundinformationen zu den Passagieren bekommen - außer von Russland und der Ukraine."

Nach wie vor konzentrieren sich die Untersuchungen auf den Piloten und den ersten Offizier. Der sichergestellte Flugsimulators des Piloten wird untersucht. "Gemeinsam mit internationalen Experten wird der Flugsimulator untersucht. Es gibt auch Daten die offenbar gelöscht worden sind. Jetzt wird versucht dieses Daten wieder herzustellen." Eine hochrangige Delegation wird heute nach Peking entsandt, um dort vor Ort die Behörden zu informieren - so der Verkehrsminister. Aus China ist ja immer wieder heftige Kritik an der Suchaktion gekommen.