Verschwundene Boeing: Verdacht gegen Piloten

Die Ermittlungen zum verschwundenen malaysischen Flugzeug konzentrieren sich nun auf die Piloten. Denn jetzt weiß man, dass ein Teil des Ortungssystems abgedreht wurde, bereits bevor die letzte Meldung über Funk durchgegeben worden ist. Sind die Piloten Teil der Entführung?

Mittagsjournal, 17.3.2014

Angehörige hoffen weiter

FBI und Interpol seien vom ersten Tag an in die Untersuchungen miteinbezogen worden. Das teilten die malaysischen Behörden bei ihrer täglichen Pressekonferenz mit. Die Wohnungen von Pilot und Copilot wurden auch ein zweites Mal durchsucht. Die Ermittlungen fokussieren sich jetzt ganz auf die beiden, denn nach bisherigem Ermittlungsstand waren sie die einzigen an Bord, die das Flugzeug fliegen konnten. Videoüberwachungsmaterial von der Sicherheitskontrolle der beiden Piloten in Kuala Lumpur habe bis jetzt allerdings auch keine neuen Informationen gebracht, so die Behörden.

Trotzdem schöpfen die Angehörigen der Passagiere von Flug 370 aus den jüngsten Entwicklungen wieder Hoffnung. So wie Sara Weeks, aus Neuseeland, ihr Bruder war an Bord der Maschine. "Ja, es beflügelt natürlich die Hoffnung, weil man sich denkt: Es gibt die Möglichkeit, dass mein Bruder noch lebt", so Weeks. Auf der anderen Seite findet sie es furchterregend, dass jemand ein Flugzeug in seinem Besitz haben könnte. Dafür müsse es einen Grund geben. "Und wir wissen aus der Vergangenheit: Das kann sehr schlecht sein", befürchtet Weeks.

Unbequeme Fragen an Fluglinie

Natürlich machen auch schon die Fragen die Runde: Was kann jemand damit bezwecken, ein Flugzeug zu entführen? Es vielleicht irgendwo landen zu lassen, um dann keine Forderungen zu stellen.

Für Sara Weeks ist die neue Situation jedenfalls trotzdem besser. Denn von Anfang an habe sie das Gefühl gehabt, da gebe es mehr als man zugeben will. "Für uns haben viele Dinge die gesagt worden sind, keinen Sinn gemacht. Und jetzt wo wir mehr wissen macht viele einfach mehr Sinn", sagte Weeks. Allein die Frage: Wie könne ein Flugzeug einfach so verloren gehen. Wie sich nun zeige, hätten sie das ja nicht; betonte Weeks.

Australien hilft mit Radar

Auch die ursprünglich etwas belächelten Aussagen von Angehörigen, sie hätten noch Stunden nach dem Verschwinden des Flugzeuges die Handys von Passagieren erreicht und diese wären zumindest noch angeschaltet gewesen, werden jetzt anders gesehen. So gibt es die Forderung, alle Mobilanschlüsse der Passagiere auf mögliche Kontakte zu Basisstationen hin zu überprüfen.

Ab sofort wird Australien die Suche im südlichen Bereich des Indischen Ozeans leiten und koordinieren. Australiens militärisches Radar reicht rund 3.000 Kilometer in den Indischen Ozean hinein. Das Gebiet werde aber nicht ständig großflächig observiert, sondern nur Teilbereiche, - so die Australische Luftwaffe. Ob es verdächtige Aufzeichnungen aus dem fraglichen Zeitraum gibt, wollte das Verteidigungsministerium nicht sagen.