Grüne drängen auf EU-Klimaziele

Vor dem kommenden EU-Gipfel vermissen die Grünen verbindliche Klimaziele. "Der EU-Gipfel müsste einen verbindlichen Aktionsplan gegen den Klimawandel verabschieden", betonte heute die Grüne Spitzenkandidatin zur EU-Wahl, Ulrike Lunacek. Industrie und Konzerne würden jedoch die Oberhand gewinnen, die Regierungen nachgeben, kritisierte sie.

Mittagsjournal, 19.3.2014

Noch keine Entscheidungen

Am Freitag beraten die EU-Staats- und Regierungschefs über die Klimaziele der EU bis 2030 und über die Energiepolitik. Bei dem Gipfel werde es noch keine Entscheidungen, sondern nur einen Fahrplan zur Klimapolitik geben, hieß es. Konkrete Ziele für 2030 sollen erst im Oktober oder im Dezember von einem EU-Gipfel fixiert werden.

Kritik an Mitterlehner

Die nächste Klimakonferenz in Paris 2015 sei eine "Deadline", um den Klimawandel doch noch in den Griff zu bekommen, meinte heute Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen. Deshalb sollte die EU bereits jetzt ein ambitioniertes Klimapaket beschließen und eine Vorreiterrolle übernehmen. Die Abhängigkeit Europas von fossilen Ressourcen aus Russland sei die falsche Entscheidung. Lunacek forderte "Pellets statt Putin".

"Ich finde es erstaunlich, wie schnell die Regierungschefs vergessen, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist", sagte die Grüne Klubobfrau Eva Glawischnig unter Hinweis auf die jüngsten Wetterextreme. Sie kritisierte, dass Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) 1:1 die Sichtweise der Industrie vertreten würde. "Er sollte sich nicht von der österreichischen Bevölkerung, sondern von der Industriellenvereinigung bezahlen lassen. Diese offene Lobbyarbeit ist unverschämt." (Text: APA, Red.)

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