ÖIAG berät über Telekom-America Movil
Die Staatsholding ÖIAG berät derzeit in Wien über eine weitreichende Entscheidung. So gut wie sicher wird der Aufsichtsrat den Weg für die Allianz von Telekom Austria und America Movil aus Mexiko frei machen. Mit der Allianz "auf Augenhöhe", wie es heißt, soll sich die Telekom Austria auf dem europäischen Markt besser positionieren können.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.3.2014
Mehrheit angestrebt
Seit bald zwei Jahren bestimmen die Großaktionäre ÖIAG und America movil den Kurs der Telekom Austria. Aus dem unverbindlichen nebeneinander soll nun ein verbindliches Miteinander werden - ein gegenseitiges Vetorecht in allen wichtigen Fragen inklusive. America Movil, einer der weltweit größten Mobilfunkanbieter, hat das Geld für die kostenintensive Infrastruktur und will sich Europa - neben Lateinamerika - als zweiten Markt aufbauen. Der Konzern strebt daher bei der Telekom die Führungs- und Mehrheitseigentümerrolle an. Vorstandschef Daniel Haji vor wenigen Wochen gegenüber dem Ö1 Journal: Man wolle immer mehr, vor allem aber wolle man eines der besten Unternehmen in Europa werden.
"Praktisch perfekter Partner"
Konzentrieren will sich America Movil auf Südosteuropa, wo die Telekom Austria gut im Geschäft ist. Das macht die Österreicher für die Mexikaner so interessant. Für die Erfahrung auf dem hart umkämpften Markt zeigt sich America Movil gegenüber der der Telekom bisher sehr kooperativ. Dementsprechend zuversichtlich blickt ÖIAG-Vorstandschef Rudolf Kemler dem Miteinander entgegen: "America Movil ist ein praktisch perfekter Partner, und die Zusammenarbeit hat bisher sehr gut funktioniert."
Genehmigt der ÖIAG Aufsichtsrat die Allianz, dann soll der so genannte Syndikatsvertrag in zwei bis drei Wochen unterschriftsreif sein. Ob und wann America movil seinen Anteil an der Telekom steigert ist noch unklar. Fix hingegen ist, dass die Republik über die Staatsholding weiter mindestens die Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie halten wird.
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