Kerry - Lawrow zu Ukraine: Kein Durchbruch

In der Krise um die Ukraine gib es nach wie vor keinen Durchbruch. Nach einem Treffen von US-Außenminister John Kerry mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in Paris hieß es, man habe unterschiedlcihe Ansichten, wolle aber weiter mitweinander reden.

Morgenjournal, 31.3.2014

"Keine Entscheidung ohne Ukraine"

Der Wille für eine diplomatische Lösung des Ukraine Konflikts ist vorhanden - und zwar auf beiden Seiten: "Wir haben unterschiedliche Ansichten über die Entstehung der Krise", erklärt der russische Außenminister Sergej Lawrow, "aber wir wollen gemeinsam im Interesse der ukrainischen Bevölkerung Berührungspunkte zur Lösung suchen". Und Außenminister John Kerry erklärt ergänzend, es werde keine Entscheidung über die Ukraine ohne die Ukraine geben. Sein Gespräch mit seinem russischen Counterpart, das insgesamt vier Stunden lang dauerte, bezeichnet er als offen und konstruktiv.

Ukraine soll Föderation werden

Er habe klargemacht, dass Washington das russische Vorgehen auf der Krim weiterhin als illegal betrachte und dass Russland seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zurückziehen müsste, so Kerry. Auf den Vorschlag Lawrows, die Ukraine müsse sich zur Neutralität verpflichten und auf einen NATO-Beitritt verzichten, ging der US-Außenminister nicht ein, zumindest nicht vor versammelter Presse. Lawrow bekräftigte seinerseits die Forderung Moskaus nach einer Umgestaltung der Ukraine in eine Föderation, die Regionen sollten ihre eigenen Wirtschaftsmodelle, Sprache und Religion selbst wählen können.

Aber alles in allem war es ein vom Freundlichkeit geprägter Auftritt der beiden Chefdiplomaten. Durchbruch ist ihnen keiner gelungen, allerdings konnten sie dem jüngsten feindseligen Ton zumindest die Schärfe nehmen.