EU-Finanzminister: Neue Gelder für Athen

Griechenland erhält wieder Hilfe der internationalen Geldgeber. Monatelang stand man auf der Bremse, heute haben die Euro-Finanzminister - ausgerechnet in Athen - der Auszahlung von 8,3 Milliarden Euro in Tranchen zugestimmt. Der größte Teil davon soll schon Ende des Monats fließen.

Abendjournal, 1.4.2014

Reformen eingemahnt

Ein milliardenschweres Gastgeschenk bringen die Eurofinanzminister mit nach Athen. Die griechische Regierung bekommt die seit Monaten blockierte 8,3 Milliarden Euro Hilfstranche bewilligt. Anlass ist ein Bündel von Gesetzesvorhaben, die erst in der Nacht von Sonntag auf Montag mit hauchdünner Mehrheit im griechischen Parlament beschlossen worden waren. Lob vom Eurogruppen-Vorsitzenden Jeroen Dijsselbloem: Die griechische Regierung setzt jetzt beziehungsweise in nächster Zukunft wichtige Reformen zur Stärkung des Wachstumspotentials um.

Schritte zur Liberalisierung im Transportsektor und am Wohnungsmarkt, das Öffnen von bisher geschlossenen Berufsgruppen und Reformen am Energiesektor nennt Dijsselbloem als wichtige Errungenschaften. Dennoch halten die Geldgeber einen Teil der Hilfsmilliarden weiter zurück. Zwei der 8,3 Milliarden Euro sollen in den kommenden zwei Monaten als Untertranchen fließen. Finanzminister Michael Spindelegger sagt, bei der Arbeitsmarktreform sei man säumig, auch bei der Privatisierung.

Im Herbst soll über die Auszahlung verbleibenden gut 20 Milliarden Euro entschieden werden. Damit würde das zweite Griechenland-Hilfsprogramm auslaufen. Und erst dann beginnt die Diskussion, ob Griechenland abermals um Hilfskredite - Stichwort drittes Hilfspaket - ansuchen muss oder auf eigenen Beinen stehen kann.