Nahost-Friedensgespräche gescheitert

Die Palästinenser wollen sich bei ihrem Streben nach einem eigenen Staat wieder an die UNO wenden. Das kündigte Palästinenserpräsident Abbas an und erklärte damit die unter US-Vermittlung begonnenen Friedensgespräche nach acht Monaten praktisch für gescheitert. Doch US-Außenminister John Kerry fordert beide Seiten zum Weiterverhandeln auf.

Morgenjournal, 2.4.2014

Kerry hofft weiterhin

"Das ist ein Moment, an dem ein klarer Blick und Nüchternheit über diesen Friedensprozess gefordert sind", sagte Kerry. "Es ist schwierig, es ist emotional. Und es erfordert gigantische Entscheidungen, darunter einige politisch sehr schwierige, die noch dazu gleichzeitig erfolgen müssen."

Fehlende Kompromissbereitschaft Israels und der Palästinenser hatte die Nahost-Friedensgespräche in die tiefste Krise seit ihrem Beginn vor acht Monaten gestürzt. Die Palästinenser kündigten am Dienstag an, gegen bisherige Abmachungen sich bei ihrem Streben nach einem eigenen Staat wieder an die internationale Gemeinschaft zu wenden. Zuvor hatte Israel ein von den Palästinensern gesetztes Ultimatum zur Freilassung der letzten Gruppe von 26 palästinensischen Langzeithäftlingen verstreichen lassen.

Kerry setzte ungeachtet der Rückschläge auf eine Fortsetzung der Gespräche. "Mein Team arbeitet auch heute Nacht mit beiden Seiten an Ort und Stelle zusammen. Und wir fordern beide Seiten zur Zurückhaltung auf." Die USA suchten nach wie vor "nach dem besten Weg vorwärts". Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas habe ihm versichert, er wolle bis Ende April weiterhin mit Israel verhandeln. (Text: APA, Red.)

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