Israelischer Spion soll Nahost-Frieden retten

In den USA soll der 1987 zu lebenslanger Haft verurteilte Spion Jonathan Pollard den Nahost-Friedensprozess retten. Weil sich nichts bewegt, sind die USA nun offenbar bereit, den israelischen Spion freizulassen, um Israel zu Zugeständnissen zu bewegen. Derzeit geht es bei Gesprächen nämlich nicht um die heiklen Konfliktthemen, sondern ausschließlich darum, ob grundsätzlich weiterverhandelt werden kann.

Abendjournal, 1.4.2014

Tauschgeschäft mit Spion

Können die Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern weitergeführt werden? Derzeit hängen sie an einem seidenen Faden. US-Außenminister John Kerry hat allein seit gestern Abend zwei mehrstündige Gespräche mit dem Israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu geführt. Um Israel zu Zugeständnissen zu bewegen sind die USA jetzt offenbar bereit eine jahrelange Forderung Israels zu erfüllen: Freiheit für den israelischen Top Spion Jonathan Pollard. Die israelische Tageszeitung Haaretz berichtet, dass Israel im Gegenzug bereit wäre, die nächste Gruppe von palästinensischen Häftlingen freizulassen. Außerdem könnte sich Israel zu einem zeitlich begrenzten Stopp beim Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland bereit erklären. Laut Haaretz warte man nun nur mehr auf die Zustimmung der Palästinenser.

US-Außenminister John Kerry will morgen ins Westjordanland reisen, um die Palästinenser an Bord zu holen. Im Westjordanland ist der Frust über die jüngsten Friedensverhandlungen allerdings groß. Abgesehen von der fortgesetzten israelischen Bautätigkeit im Westjordanland, wollten die Palästinenser die Gespräche beenden, als kürzlich die bereits vereinbarte Freilassung von palästinensischen Häftlingen platzte. Dazu kommt, dass die seit Juli laufenden Gespräche keinerlei greifbare Annäherung bei den großen Themen der Verhandlungen gebracht haben.

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