Ukraine: Russland macht Druck mit Gaspreis

Der russische Gaskonzern Gazprom verlangt von der Ukraine jetzt höhere Gaspreise, die Ukraine will dagegen klagen.

Morgenjournal, 7.4.2014

Proteste, Warnungen, Drohungen

Gazprom hat den Preis für Gas in den vergangenen Tagen um knapp 80 Prozent angehoben - auf 350 Euro pro 1000 Kubikmeter. Dazu kommt, dass der Konzern ausstehende Zahlungen einfordert und der Ukraine quasi nachträglich auch einen Sonderrabatt gestrichen hat und jetzt Nachzahlungen fordert. Und das empfindet man in der Ukraine als Provokation und als Versuch, das Land wirtschaftlich in Geiselhaft zu nehmen. Auch wenn Russland geradezu gebetsmühlenartig wiederholt: Das Gas sei keine Waffe, sondern eine Ware - und die könne man eben nicht kostenlos liefern.

Die ukrainische Regierung ist fest entschlossen, Gazprom vor ein internationales Schiedsgericht zu bringen. Auch wenn das bedeuten könnte, dass Russland der Ukraine das Gas abdreht oder dass es zumindest immer wieder zu Lieferengpässen kommt.

Die Reaktion im Westen auf diese neue drohende Eskalation: Die USA zum Beispiel warnen davor, Energieexporte als Druckmittel einzusetzen. Die deutsche Kanzlerin Merkel hat erneut mit Wirtschaftssanktionen gedroht. Wegen der Verflechtungen mit Russland ist der Westen hier aber in einem Dilemma - und das weiß Putin natürlich auch.