Ungarns Wirtschaft leidet unter Orbans Kurs

Ungarns Wirtschaft hat unter Ministerpräsident Viktor Orban bisher alles andere als prosperiert. Im Vergleich mit ähnlich strukturierten EU-Ländern schneidet das Land auffallend schwach ab. Firmen und Investoren sind zumindest skeptisch, wenn es um Geschäfte in und mit Ungarn geht.

Morgenjournal, 8.4.2014

Riskantes Land für Investoren

Orbans Sonderweg Richtung Klientelpolitik und Abschottung macht es den Firmen immer schwerer zu bestehen. Zum Beispiel sind Steuergesetze so formuliert, dass sie fast nur Ausländer betreffen, um deren angebliche Dominanz zurückzudrängen. Langfristige Investitionen sind somit für Unternehmen schwierig zu kalkulieren. Vor allem für den Dienstleistungssektor, dazu zählen Banken und Versicherungen, bleibt Ungarn ein Land mit Risiko.

Defizit steigt

Ein Thema für die neue Regierung in Budapest ist die Sanierung der Staatsfinanzen. Währungsfonds und EU haben dem Land wegen fehlender Reformen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Doch zu erwarten ist, dass sich vorerst nichts ändert, also zum Beispiel Bankenabgaben oder Transaktionssteuer bleiben. Orban braucht jedenfalls neue Einnahmequellen, damit sich die Haushaltslage nicht verschlechtert. Das Defizit ist in den vergangenen Jahren gestiegen, zuletzt auf drei Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung. Zugenommen hat ebenso die gesamte Staatsverschuldung

Die Investoren haben entsprechend auf die Parlamentswahl in Ungarn reagiert: An der Wiener Börse sind gerade die Kurse von Banken und Versicherungen gefallen. Ebenso hat der Forint gegenüber Euro und Dollar weiter an Wert verloren.