Mölzer nicht mehr FPÖ-EU-Kandidat

Andreas Mölzer hat sich heute als Spitzenkandidat der Freiheitlichen Partei für die Europawahl zurückgezogen. Und nicht nur das: er wird überhaupt nicht mehr auf der FPÖ-Liste für die Wahlen zum Europäischen Parlament am 25.Mai antreten. Vorangegangen war eine Diskussion über das Benutzen eines rassistischen Begriffs und eines Vergleichs der EU mit den Nazis durch Mölzer, sowie ein rassistischer Artikel in der von ihm herausgegeben Zeitschrift.

Andreas Mölzer

(c) Schneider, APA

Abendjournal, 8.4.2014

Eigene Kandidatur offen

Bis Mittag gab es noch ein wenig Verwirrung darüber, wie ernstgemeint der Rückzug von Andreas Mölzer wirklich war. Denn bis dahin ging aus seiner schriftlichen Stellungnahme gegenüber der Austria Presseagentur nur hervor, dass sich Mölzer als Spitzenkandidat zurückziehen werde. Was umgehend die Frage aufbrachte, ob damit wohl nur der erste Listenplatz gemeint war und Mölzer trotzdem weiter kandidiere. Erst Stunden später kam die Klarstellung: Mölzer verzichte komplett auf eine Kandidatur für die FPÖ bei der Wahl am 25. Mai. Für weitere Auskünfte werde er morgen zur Verfügung stehen.

Begründet wird der Schritt seitens des bisherigen FPÖ-Europaabgeordneten mit einem wörtlich offensichtlichen Vertrauensverlust in seiner Partei. Weiters schreibt Mölzer von einer Hetze durch eine ultralinke Jagdgesellschaft zwecks strafrechtlicher Verfolgung seiner Person.

Jedenfalls setzte der FPÖ-Politiker den Schritt nach einem persönlichen Gespräch mit Parteichef Heinz Christian Strache, bei dem Mölzers umstrittene Aussagen Thema waren. Im Rahmen einer Veranstaltung hatte er die Europäische Union mit dem Dritten Reich verglichen und mit einem rassistischen Begriff bedacht. Und diskutiert wurde auch ein rassistischer Artikel über den Fußballstar David Alaba in einer von Mölzer herausgegebenen Zeitschrift.

Bundeskanzler Werner Faymann von der SPÖ und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) stellten heute in einer Reaktion klar, dass sie Mölzer für ungeeignet halten, Österreich als Abgeordneter auf europäischer Ebene zu repräsentieren.

Ob Mölzer eine Kandidatur auf einer anderen oder einer eigenen Liste plant, ist offen, theoretisch wäre dafür noch Zeit bis Freitag.

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