Mölzer kein FPÖ-Kandidat bei EU-Wahl

Andreas Mölzer tritt nicht als Spitzenkandidat für die FPÖ bei der EU-Wahl im Mai an. Das hat Mölzer in einer schriftlichen Stellungnahme mitgeteilt. Als Grund nennt er den Vertrauensverlust in der eigenen Partei. Mölzer ist zuletzt heftig kritisiert worden, weil er die EU mit dem Dritten Reich verglichen hat und von einem "Negerkonglomerat" gesprochen hat.

Mittagsjournal, 8.4.2014

Andreas Mölzer

(c) Pfarrhofer, APA

"Offensichtlicher Vertrauensverlust"

Seinen Rückzug gab Mölzer in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA bekannt. Darin schreibt er: "Nicht der anhaltende Druck der gesamten politisch korrekten Medienlandschaft des Landes und die geheuchelte Empörung des politischen Establishments der Republik, auch nicht die von der ultralinken Jagdgesellschaft organisierte Hetze zwecks strafrechtlicher Verfolgung meiner Person veranlassen mich dazu. Es ist der offensichtliche Vertrauensverlust in meiner Partei, der mich dazu bewegt", so Mölzer in seiner Stellungnahme.

Mölzer betonte, diesen Schritt für seine Partei zu tätigen: "Um der freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft, für die ich jahrzehntelang als Publizist, Zeitungsmacher und Abgeordneter gekämpft habe, keinen Schaden zuzufügen, setze ich von mir aus diesen Schritt. Dies in der Gewissheit, nichts Unredliches getan zu haben, außer der politisch nicht korrekten Formulierung nonkonformistischer Meinungen."

Weiter auf der Liste?

Andreas Mölzer wollte zunächst aber trotz seines Rückzugs als Spitzenkandidat auf der Kandidatenliste der FPÖ für die EU-Wahl bleiben - und zwar an einer wählbaren Stelle. Das sagte sein Sprecher am Dienstag gegenüber der APA. Auf welchem Listenplatz Mölzer kandidieren wird, konnte er aber noch nicht sagen.

Die von der FPÖ propagierte "Doppelspitze" Mölzer und Generalsekretär Harald Vilimsky gebe es jedenfalls nun in dieser Form nicht mehr, hieß es. Der "Vertrauensverlust" seiner Partei, mit dem Mölzer seinen Rückzug als Spitzenkandidat begründet hatte, war nur in Bezug auf die Spitzenkandidatur gemeint, sagte Mölzers Sprecher. (Text: APA, Red.)

"Mit so wichtiger Position unvereinbar"

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl bezeichnete den Rückzug von Andreas Mölzer als EU-Spitzenkandidat als "logische Ergebnis" des Gesprächs zwischen Mölzer und Parteichef Heinz-Christian Strache. Aussagen wie jene Mölzers seien mit einer Kandidatur zu einer "so wichtigen Position" unvereinbar, habe der Parteiobmann in der Unterredung klargemacht. Kickl erklärte in seiner Stellungnahme, die FPÖ distanziere sich klar von Nationalsozialismus und Rassismus und verstehe sich als "österreichpatriotische politische Kraft".

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