Jugend in Haft: Alternativen fehlen

Die Volksanwaltschaft fordert mehr Unterbringungsmöglichkeiten, damit weniger Jugendliche in Untersuchungshaft müssen. Das ist das Ergebnis der Prüfung, die die Volksanwaltschaft im Vorjahr nach der Vergewaltigung eines 14-Jährigen in der Justizanstalt Josefstadt eingeleitet hat. Viel habe sich zwar schon verbessert, heißt es in dem Bericht, aber was Alternativen zur Haft betrifft, sei noch viel zu tun.

Morgenjournal, 10.4.2014

Haft vermeiden

Viele Jugendliche sollten gar nicht in Untersuchungshaft sein, sagt Volksanwältin Gertrude Brinek. Das sei bei der Prüfung der Volksanwaltschaft ganz klar herausgekommen.

Untersuchungshaft vermeiden: das will auch die Task Force, die noch die ehemalige Justizministerin Beatrix Karl eingesetzt hat. Aber von diesen Alternativen gibt es zu wenige, so die Volksanwältin.

Wie genau diese Unterbringung organisiert sein soll - darüber gibt es allerdings auch unter Jugendwohlfahrts-Experten unterschiedliche Meinungen. Und der Erfolg wird auch davon abhängen, sagt Gertrude Brinek, wie gut Bundes- und Landesbehörden zusammenarbeiten.

Dass es jetzt nur mehr Zweier-Zellen gibt und die Einschlusszeiten nicht mehr so lang sind, das vermerkt die Volksanwaltschaft positiv. 55-mal haben die Kommissionen der Volksanwaltschaft Justizanstalten in ganz Österreich unangemeldet besucht. Fazit von Gertrude Brinek: entscheidend ist, wie das Personal eingesetzt wird, und ob eine Justizanstalt gut geführt ist.