Große Nachfrage nach griechischer Anleihe
Griechenland ist der erste Schritt auf dem langen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit geglückt: Vier Jahre nach der mit internationaler Hilfe verhinderten Staatspleite hat das Land heute erstmals eine Anleihe an Investoren verkauft. Die Nachfrage war enorm.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 10.4.2014
Vertrauen kehrt zurück
Die Anleihe war achtfach überzeichnet - es hätten also acht mal so viele Wertpapiere ausgegeben werden können wie angeboten wurden. Vor allem ausländische Investoren rissen sich um die Papiere, heißt es aus Athen, denn die Rendite ist sehr attraktiv. Griechenland zahlt vierdreiviertel Prozent Zinsen für eine Laufzeit von fünf Jahren und hat sich damit heute drei Milliarden Euro von den Finanzmärkten geholt. Eine halbe Milliarde mehr als erwartet.
Der Zinssatz ist für die Anleger sehr attraktiv, aber er ist auch für Griechenland erfreulich. Er zeigt, dass das Vertrauen in die griechische Wirtschaft langsam zurückkehrt. Zum Vergleich: Am Höhepunkt der Schuldenkrise bezahlte Griechenland für Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit zeitweise mehr als 30 Prozent Zinsen.
Viele Investoren machten damals schlechte Erfahrungen, Griechenland drängte seine Anleihegläubiger ja zu einem massivem Forderungsverzicht. Diese Gefahr sollte diesmal gebannt sein. Der Schuldenschnitt war damals möglich, weil die Anleihen griechischem Recht unterlagen. Die heutige Anleihe wurde unter britischem Recht ausgegeben - damit setzt Athen ein starkes Zeichen und will ganz offenbar Befürchtungen zerstreuen, dass es einen erneuten Zahlungsausfall für private Anleger geben könnte.