Berlusconi: Hausarrest oder Altenpflege?

Hausarrest oder gemeinnützige Arbeit - das sind die Optionen für den Milliardär und Ex-Premier Silvio Berlusconi nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung. Eine Gefängnisstrafe kommt für Berlusconi (77) wegen seines hohen Alters nicht mehr in Frage. Ein Gericht in Mailand prüft zur Stunde seinen Fall und wird in den kommenden Tagen festlegen, wie Berlusconi seine Strafe abbüßen muss.

Abendjournal, 10.4.2014

Lieber Altersheim als Hausarrest

Berlusconis Anwälte haben ihm nahegelegt, im Vorfeld des Richterspruchs zu schweigen. Drei Zeilen hat er sich dennoch nicht verkneifen können: Ein Komplott der Linken sei am Werk, um ihn am Europa-Wahlkampf zu hindern, wettert er schriftlich. Düstere Stimmung auch in seiner Partei: "Eine Niederlage für die Demokratie, in Italien und Europa", klagt eine seiner treuesten Gefolgsfrauen, Mariastella Gelmini.

Berlusconi hat das Gericht um das kleinere Übel ersucht: gemeinnützige Arbeit, die er in einem Altersheim verrichten könnte. Hausarrest würde ihm jeden politischen Spielraum nehmen, eine Horrorvorstellung für ihn und seine Partei.
Ohnehin schwach in den Umfragen könnte Forza Italia ohne den Wahlkämpfer Berlusconi bei den Europawahlen im Mai zur großen Verliererin werden.