Ukraine: Scharfes Gefecht der Worte

Rund um den Ukraine-Konflikt werden die Worte auch heute immer schärfer. Russland wolle den dritten Weltkrieg, sagt der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk. Kiew ist besorgt über den russischen Truppenaufmarsch an seiner Grenze. Und während der deutsche Außenminister Frank Walter Steinmeier versucht, den Friedensprozess zu retten, werden auch die Warnungen aus Washington an Moskau immer heftiger.

Mittagsjournal, 25.4.2014

Dritter Weltkrieg

Die Welt hat die Konsequenzen des Zweiten Weltkrieges noch nicht vergessen, da plane Russland schon einen dritten Weltkrieg zu beginnen - mit dieser Meldung lässt der ukrainische Premierminister Arsenij Jazenjuk aufhorchen. Der Versuch Teile der Ukraine zu besetzen provoziere Russland einen bewaffneten Konflikt in Europa, Moskau versuche die geplanten Präsidentschaftswahlen zu sabotieren, habe seine Truppen unmittelbar an der ukrainischen Grenze stationiert und unterstütze im Osten des Landes Gangster und Terroristen, die dort Zivilisten foltern und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verüben würden.

Moskau unbeirrt

Russlands Außenminister Lavrov steht da nicht zurück. Bei einem Treffen mit Diplomaten erklärte er, die Verantwortlichen in Kiew würden für ihre blutigen Verbrechen in der Ostukraine zur Verantwortung gezogen werden, die Regierung in Kiew führe einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Moskau versuche immer noch das Genfer Abkommen umzusetzen, Washington stelle dabei aber immer neue Forderungen. Die USA sind offenbar nicht mehr bereit bei dieser Eskalation tatenlos zuzusehen.

Obama sondiert

Präsident Obama hat angekündigt, im Lauf des Nachmittags Gespräche mit den europäischen Staatsoberhäuptern zu führen. Sollte Russland in der Ostukraine einmarschieren seien noch weiterreichende Sanktionen gegen Russland möglich. In der Ostukraine ist es inzwischen zu weiteren Kämpfen gekommen: Ein Hubschrauber der ukrainischen Armee ist in der Stadt Kramatorsk durch Beschuss beschädigt worden.