Frie Leysen im Gespräch
Für das Schauspielprogramm der Wiener Festwochen ist heuer erst- und letztmals die Belgierin Frie Leysen verantwortlich. Sie gilt als eine der erfahrensten Persönlichkeiten der internationalen Theaterszene. Frie Leysen spricht über die Überlegungen, die zur Auswahl für die heurigen Wiener Festwochen geführt haben, und ihre Arbeitsweise.
26. April 2017, 12:23

(c) dpa, BRAKEMEIER
Kulturjournal, 05.05.2014
Frie Leysen baute von 1980 bis 1991 das internationale Kunstencentrum deSingel in Antwerpen auf. 1992 gründete sie in Brüssel das multidisziplinäre Kunstenfestivaldesarts, das sie über zehn Jahre leitete. Unter ihrer Ägide wurde das Festival zu einem einflussreichen Player der Festivallandschaft. 2007 organisierte Leysen in neun arabischen Städten das Festival "Meeting Points 5", bevor sie 2010 als Programmdirektorin das Festival "Theater der Welt" in Mülheim und Essen gestaltete. Im Herbst 2012 verantwortete sie dann als künstlerische Leiterin das Festival "Foreign Affairs", die unter dem Dach der Berliner Festspiele stattfindende erste Ausgabe eines genreübergreifenden internationalen Festivals für Theater und performative Künste.
Leysen, Jahrgang 1950, war im August 2012 von Wiener Festwochen-Intendant Markus Hinterhäuser engagiert worden, nachdem die Berliner Theatermacherin Shermin Langhoff überraschend abgesprungen war. Leysen war als ausdrückliche Wunschkandidatin Hinterhäusers vorgestellt worden, doch sie wird Wien schon nach einer Festwochen-Saison wieder verlassen. Über die Gründe wird offiziell geschwiegen, es verlautete nur, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden worden war.