Nach Siemens-Manöver: Verunsicherung in Linz
Die Neuausrichtung von Siemens schickt Schockwellen bis nach Linz. Der neue Siemens-Chef Joe Kaeser hat gestern in München den kompletten Umbau seines Weltkonzerns verkündet. Teil der Strategie ist der Verkauf der Linzer Siemens-Tochter VAI an ein japanisches Konsortium.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 8.5.2014
Zentrale geht, Standort bleibt?
Es ist nicht der erste Eigentümerwechsel für die Beschäftigten der VAI. Die die Linzer Siemens-Tochter ist ein großer Anlagenbauer, Eisen- und Stahl-erzeuger - sie hat früher zur VOEST gehört. 2005 wurde die Sparte an Siemens verkauft, seit 2011 schreibt die VAI Verluste - schon seit Monaten wurde daher über einen Verkauf spekuliert. Nun ist es fix. Mitsubishi und Hitachi übernehmen die Mehrheit, die Zentrale wird von Linz nach London verlegt.
Die Auswirkungen sind noch nicht klar absehbar. Prinzipiell heißt es: Ja, Linz wird weiter ein wichtiger Standort im neuen Konzern sein - die VAI kann da etwa ihr großes Know-How in der Stahl-erzeugung einbringen. Mit den Japanern könnte man zudem leichter Aufträge in Asien holen, etwa in China. Anderseits wird befürchtet, dass Teile der Firma, etwa das Linzer Walzwerk geschlossen werden. Das würde 200 Mitarbeiter betreffen.
Mitarbeiter organisieren sich
Die Belegschaft ist also verunsichert, daher wird sie heute vormittag einen Protestmarsch durch die Linzer Innenstadt veranstalten. Danach gibt es eine Informationsveranstaltung, bei der die Siemens-Leitung Genaueres über die Zukunft der VAI in Linz bekanntgeben wird.