"Hurra": Putins Mega-Parade
9. Mai - Russland feiert das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Sieg über Nazideutschland. Auf dem Roten Platz in Moskau wird dieser Sieg mit einer gigantischen Militärparade begangen, die von Präsident Vladimir Putin abgenommen wird. Ein Schauspiel, das sich jedes Jahr wiederholt. Heuer schaut die Welt genauer hin, wie sehr und Staatsführung auftrumpfen, und ob es irgendwelche Signale in Richtung Ukraine gibt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.5.2014
Martialisch brisanter Unterton
Um Punkt 10 Uhr Moskauer Zeit beginnt die Siegerparade auf dem Roten Platz: eine militärische Machtdemonstration der Superlative: 11.000 russische Soldaten aller Waffengattungen defilieren über den riesigen Platz, 150 schwere Militäreinheiten, darunter auch Interkontinentalraketen, Kavallerie und über dem Himmel von Moskau dutzende Kampfflugzeuge.
Es ist ein minutiös geplante Militärparade, jeder Schritt einstudiert, jedes Wort hundertfach geprobt: "Hurra". Abgenommen wird die Parade von Verteidigungsminister Shojgu, Ministerpräsident Dmitri Medvedev und allen voran Russlands Präsident Vladimir Putin: Der 9. Mai war, ist und bleibt der wichtigste Feiertag für uns, erklärt er in seiner Ansprache, der Tag des Nationalen Triumphes. Das ist der Feiertag an dem wir besonders stark fühlen, wie wichtig es ist, für unsere Interessen einzustehen.
Der eiserne Wille des sowjetischen Volkes hat Europa aus der Sklaverei befreit und den Faschismus besiegt, erklärt Putin mit großem Pathos: Ich gratuliere zum Tag des Großen Sieges.
Worte voll des Patriotismus und Pathos - wie jedes Jahr hier am 9. Mai am Roten Platz. Doch heuer mitten in der Ukraine-Krise haben diese Worte eine besondere Brisanz, einen martialischen bedrohlichen Unterton.
Krim "heimgeholt"
Denn wenn Präsident Putin vom Sieg spricht, dann denken viele in Russland nicht an jenen vor 69 Jahren, sondern daran, dass ihr Präsident gerade siegreich die aus ihrer Sicht verlorene Krim heimgeholt hat. Und wenn Putin vom Kampf gegen Faschismus spricht, dann hat dies angesichts des Faschismusvorwurfs an die ukrainische Regierung eine höchst aktuelle Note.
Übrigens wird in Moskau heute spekuliert, dass Präsident Putin am Nachmittag auf die Krim fliegen könnte, um auch dort eine Siegesparade abzunehmen.