Conchitas Triumph und die Folgen
Die Fans haben Conchita Wurst gestern einen fulminanten Empfang auf dem Flughafen Wien Schwechat bereitet. Das Songcontest-Statement für Toleranz hat Begeisterung ausgelöst - wird sie halten und in selbstverständliche Akzeptanz wachsen?
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.5.2014
Ermutigung zum Anderssein
Noch nie hat ein Songcontest-Siegerbeitrag so polarisiert und für so viel Aufregung gesorgt. Im russischen Fernsehen spricht man von der schlimmsten Niederlage der Europäischen Union und von einem Begräbnis traditioneller Werte. In den meisten anderen Ländern sieht man hingegen einen Sieg der Toleranz. Das sagt etwa auch Michael de Weerdt vom niederländischen Radio: "Ich habe das Gefühl, dass Österreich immer mehr als Bespiel gesehen wird für ein Land, wo Sachen möglich sind, dass zum Beispiel Wien auch schon Tourismusprogramme für Schwule und Lesben hat und dass es natürlich auch den Life Ball gibt, das größte Aids-Event in der Welt. Und in der Hinsicht passt auch die Person von Conchita Wurst dazu."
Romana Heyduk von der Homosexuellen-Initiative Wien sagt, sie bedanke sich bei Cochita Wurst, dass die Botschaft: "es ist egal wie oder was wir sind", angekommen sei und so viele Menschen erreicht habe. Das werde auch den Alltag vieler Menschen verbessern und sie ermutigen.
ORF rechnet mit 20 Mio. Euro Kosten
In Österreich hat die Planung für den Song Contest 2015 bereits begonnen. Seit vorgestern Abend werde intensiv gerechnet, sagt der kaufmännische Direktor des ORF Richard Grasl: "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Events an sich 25 bis 40 Millionen Euro gekostet haben. Das trägt nicht der Host-Broadcaster, in dem Fall der ORF, alleine sondern es gibt ja auch Erlösquellen dazu, auch Unterstützu7ngen wie wir hoffen dafür und schlussendlich rechnen wir, dass es für den ORF in der Größenordnung von rund 20 Millionen Euro sein wird. Das ist viel Geld; das sich aber für das Image Österreichs und des ORF jedenfalls auszahlt." Wo genau der Songcontest stattfinden wird ist noch offen. Es gebe bereits Interessenten sagt Grasl, konkrete Gespräche sollen demnächst folgen.
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