Ostukraine will Anschluss an Moskau

Russland betont, dass es ebenfalls für den Dialog in der Ukraine ist, verlangt aber als Vorbedingung die Beteiligung der Separatisten an den neuen Verhandlungen. Moskau hat heute das von den Separatisten gemeldeten überwältigende JA-Ergebnis für eine Unabhängigkeit der Ost-Ukraine ausdrücklich anerkannt.

Abendjournal, 12.5.2014

Gespräche mit allen

Die Reaktion Moskaus auf das Referendum in der Ostukraine kommt nicht wirklich überraschend: Wir respektieren den Willen der Bevölkerung von Donezk und Lugansk, erklärt der russische Außenminister Sergej Lavrov heute. Russland erwarte sich nun eine "zivilisierte" Umsetzung dieses Ergebnisses, so Lavrov wörtlich. Ohne militärische Drohungen von Kiew, fügt er hinzu.

Dialog sei nun angesagt, Moskau unterstütze dabei jede Initiative, aber: es hat keinen Sinn, so wie bisher nur zwischen Moskau, Washington, Brüssel und Kiew Gespräche zu führen. Kiew müsse endlich Gespräche mit denen im Süden und Osten der Ukraine aufnehmen, so der russische Außenminister.

Kiew spricht von Farce

Für die ukrainische Führung ist das Referendum weiterhin eine reine Farce, so heute Interimspräsident Oleksandr Turchynow. Die Zahlen, die die Separatisten präsentierten, seien reine Propaganda. Es habe keine Wahlbeteiligung von 75% gegeben, wie diese sagen, sondern laut Innenministerium höchstens eine von 30%. Aber man sei zum Dialog bereit, so Turchynow, doch nicht mit bewaffneten Menschen.

Doch inwieweit die prorussischen Separatisten überhaupt noch verhandeln wollen, ist fraglich. Für sie scheint die Unabhängigkeit von Donezk und Lugansk fix, man will sie nun von der UNO absegnen lassen. Außerdem haben sie angekündigt, dass in ihren Gebieten keine ukrainischen Präsidentenwahlen am 25. Mai stattfinden werden.