Cyber-Attacken: Abwehr wird verstärkt

In Österreich muss man mit rund einer Million Hackerangriffe pro Jahr rechnen. Angriffe, die jedes Unternehmen, jede Behörde oder auch kritische Infrastruktur wie Elektrizitäts- und Wasserwerke betreffen. Hackerangriffe und Cyberkriminalität nehmen seit Jahren zu, deshalb will man auch in Österreich verstärkt gemeinsam gegen solche Attacken vorgehen. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat wird nun weiter verstärkt.

Mittagsjournal, 15.5.2014

Vorwarnung gegen Angriffe

Je schneller man sich gegenseitig über Hackerangriffe informiert, desto besser kann man sich vor Angriffen aus der virtuellen Cyberwelt schützen, sagt Hannes Ametsreiter, Generaldirektor von A1 Telekom. "Das ist ein ständiger Wettlauf, aber wir versuchen ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Das geht aber nur in Kooperation mit anderen." A1 Telekom gehört zum Cybersecurity Forum, neben Siemens, dem Bundesrechenzentrum, Austria Power Grid, dem Flughafen Wien, den Österreichischen Lotterien, Siemens, Raiffeisen Informatik und der Erste Bank.

Das Cybersecurity wurde im Vorjahr gegründet, um gemeinsam Strategien gegen Hackerangriffe zu entwickeln. Und die ersten positiven Erfahrungen hat man schon gemacht, etwa dass man zum Beispiel auf bestimmte Spam-Mails schon im Vorfeld reagieren kann, sagt der Präsident des Kuratoriums Sicheres Österreich und Raiffeisen-Obmann Erwin Hameseder. Allein im Bereich Raiffeisen wurden im letzten halben Jahr 30.000 Hackerangriffe registriert. Die meisten richteten keinen Schaden an, sie sein zu 95 Prozent unprofessionell, so Hameseder.

Gesetz geplant

Weltweit wird der Schaden durch Computerkriminalität auf 700 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Und die Angriffe von organisierten Kriminellen nehmen zu, deshalb sei ein gegenseitiger Austausch umso wichtiger. Als staatliche Stelle koordiniert das Innenministerium die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. Im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wird derzeit ein neuen Cybersecurity Center eingerichtet. Darüber hinaus ist ein Gesetz zur Cyber-Sicherheit geplant, sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die große Herausforderung sei dabei, flexibel zu bleiben. Im Herbst wird die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat erneut getestet. In einem Planspiel wird ein Hackerangriff simuliert, um auszuprobieren, ob die Strategien auch in der Praxis funktionieren würden.

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