Ukraine: Poroschenko wird Präsident

Die Präsidentenwahlen in der Ukraine sind geschlagen: Trotz des Antretens von insgesamt 21 Kandidaten steht schon nach dem gestrigen ersten Wahldurchgang der Sieger fest: Mit fast 56 Prozent der Stimmen ist der als Schokoladenkönig bekannte Unternehmer Petro Poroschenko klarer Wahlgewinner, Timoschenko ist abgeschlagene Zweite.

Petro Poroschenko

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Morgenjournal, 26.5.2014

Klarer Sieg für Poroschenko

"Die Ukraine hat einen neuen Präsidenten", mit diesen Worten ist am Abend der Wahlsieger Petro Poroschenko vor die Presse getreten. Mit fast 56 Prozent gewinnt Poroschenko schon im ersten Durchgang die Wahlen. Wahlen, die im Osten, im Gebiet von Donezk und Lugansk, wo die Separatisten das Sagen haben, aber nur rudimentär durchgeführt werden konnten.

Den Krieg und das Chaos im Osten der Ukraine zu beenden, sei denn auch seine erste Aufgabe, betont Poroschenko am Wahlabend. Seine erste Reise als Präsident werde daher in den Osten des Landes gehen, um mit den Menschen dort zu sprechen.

Gespräche will der neugewählte ukrainische Präsident auch mit Russland führen, eines müsse dabei aber klar sein: Die Unabhängigkeitsreferenden sowie die Annexion der Krim durch Russland werde die Ukraine niemals anerkennen, stellt Poroschenko klar.

Bittere Niederlage für Timoschenko

So erleichtert nun wohl viele Ukrainer sind, dass die Präsidentenwahlen gleich beim ersten Durchgang entschieden wurden und so die Chancen auf Stabilität im Land steigen, so bitter dürfte die so eindeutige Niederlage für Julia Timoschenko sein. Die Umfragen im Vorfeld hatten ihr zwar Platz zwei vorausgesagt, aber dass es dann doch nur 13 Prozent waren und es nicht einmal Stichwahlen gibt, hat sie sichtlich getroffen.

Keine Gratulation an die Adresse des neuen Präsidenten kam ihr über die Lippen. In ihrem kargen Statement am Abend bedankt sie sich bloß bei ihren Landsleuten dafür, dass trotz aller Bedrohungen von außen doch demokratische und ehrliche Wahlen durchgeführt werden konnten.