Wasser-Test: Belastet, aber ungefährlich

Im Rahmen der ORF Initiative „Mutter Erde braucht dich“ hat das Umweltbundesamt und die Organisation Global 2000 in 75 Stichproben die Wassergüte in Bächen und Hausbrunnen in ganz Österreich gemessen. Die Stichproben ergaben für so manche Fließgewässer hohe Belastungen mit Pestiziden und für einige Trinkwasserbrunnen große Belastungen mit Chemikalien aus der Landwirtschaft. Für die Menschen besteht aber keine Gefahr.

Mittagsjournal, 3.6.2014

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In 22 von 42 untersuchten Fließgewässern ergaben die Messungen hohe Mengen an Pestiziden. Die höchsten Mengen stellten die Umwelttechniker im niederösterreichischen Marchfeld, und zwar im Rußbach und im Mühlbach fest. 54 Pestizidwirkstoffe waren im Mühlbach, einige davon in hohen Mengen. 10 der untersuchten Fließgewässer hatten so hohe Pestizidbelastungen, dass laut Global 2000 eine Gefährdung des Ökosystems im Wasser vorliegt. Besonders hoch belastet darunter sind die Wulka und die Raab im Burgenland. Untersucht wurde auch, wie weit künstliche Süßstoffe, Arzneimittel und Chemikalien aus Haushalten und Industrie durch die Kläranlagen in die Fließgewässer gelangen. Dabei werden derzeit keine Grenzwerte überschritten, sagt Karl Kienzl vom Umweltbundesamt. Die Stoffe seien aber sehr langlebig. Man wisse derzeit noch nicht, wie es sich langfristig auf die Ökosysteme auswirke.

In Trinkwasserbrunnen gibt es vor allem in landwirtschaftlich genutzten Gebieten Ostösterreichs hohe Konzentrationen von Nitraten. Das sind Rückstände von Düngemitteln. Wenn man direkt den Hausbrunnen nutze, könnte es schon zu erhöhten Werten kommen.

Auch Weichmacher, die in Kunststoffen und vielen Körperpflegeprodukten sind, wurden im Grundwasser gemessen. Die Werte waren unterschiedlich hoch, lagen unter den Grenzwerten. Alle Konzentrationen, die in Trinkwasser, Bächen und Flüssen gemessen wurden, stellen keine Gefährdung für die Menschen dar.