Obama bei Demokratiefeier in Polen

8. April 2017, 21:58

Offensichtliche Anklänge

Die politischen Großveranstaltungen dieser Tage in Warschau gelten eigentlich einem Jubiläum: Es wird der ersten Wahlen gedacht, die zwar noch unter kommunistischer Vorherrschaft stattfanden, aber doch einen großen Schritt Polens weg von sowjetrussischer Dominanz bedeutet haben. Vor 25 Jahren war das. Niemand betont hier zusätzlich, was offensichtlich ist: Man wendet sich auch heute gegen russisches Dominanzstreben. Das wird bei der Festveranstaltung am Abend deutlich, als im Angedenken an Polens erste feie Gewerkschaft der Solidarnosc-Preis vergeben wird. Polens Freiheitsheld Lech Walesa sitze neben dem Preisträger, dem Führer der Krimtataren Mustafa Dschemilev, der seit der russischen Übernahme seiner Heimat nicht mehr auf die Krim zurück darf.

Treffen Putin - Poroschenko

Viel Applaus bekommt Petro Poroschenko, der Mann, der am Samstag sein Amt als neuer Präsident der Ukraine antritt, als er sagt: "Die ganze Welt ist auf unser Seite, und Aggressoren werden isoliert." Poroschenko sagt sogar, dass die Krim sich bald wieder aus russischer Dominanz lösen könnte. Ob Poroschenko das wirklich glaubt oder einfach sagen muss, bleibt offen. Eines aber betont Poroschenko hier, und zwar auch im Gespräch mit Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer, der ebenfalls bei den Feiern in Warschau zu Gast ist: Poroschenko will mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reden. Heinz Fischer meint, schon Ende der Woche könnte es so weit sein, wenn sowohl Porschenko als auch Putin an den Gedenkfeiern in der Normandie teilnehmen.

Heute sind US-Präsident Obama und Außenminister Kerry dabei, wenn der polnischen Wahlen vor 25 Jahren gedacht wird. Zwischen Polen und den USA waren sind die Kontakte besonders eng, und das durchaus auch im Licht von jahrzehntelang auf der östlichen Seite des Eisernen Vorhangs gesammelten Erfahrungen.

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