Ostukraine: Flüchtlingsproblem wächst
In der Ostukraine wächst das Flüchtlingsproblem. Nach UNO-Schätzungen sind bereits 10.000 Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht vor den anhaltenden Kämpfen. Der Bürgermeister von Slowiansk schätzt, dass bereits 40 Prozent der Bevölkerung die Stadt verlassen haben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.6.2014
Humanitärer Korridor notwendig
Es sind vor allem die Jüngeren, die aus Slowiansk geflüchtet sind. In der Stadt leben noch rund 7.000 Kinder. Wegen der Kämpfe ist der Versuch gescheitert, weitere Kinder und Junge zu evakuieren. Für die Ausreise wäre ein humanitärer Korridor notwendig, wie ihn Russland gefordert hat. Bereitgestellt werden könnte dieser Korridor von Organisationen wie Rotes Kreuz oder Kinderhilfswerk. Vorerst können die Flüchtlinge noch in der Ukraine untergebracht werden. Doch wenn die Kämpfe intensiver werden, wird das die Ukraine allein nicht mehr bewältigen.
Kein Frieden in Sicht
Die Kontrolle über die Region Donezk ist nach wie vor nicht entschieden. Nach einem relativ ruhigen Wochenende sind die Kampfhandlungen wieder ausgebrochen, auch im Bereich Lugansk. Der Widerstand der Bevölkerung gegen Kiew wächst, weil man den Krieg nicht will und nicht hinnehmen kann, dass die Separatisten pauschal als Terroristen betrachtet werden. Signale für eine sinnvolle Friedenslösung oder Friedensinitiativen gibt es aber keine, und so wird die kriegerische Auseinandersetzung weitergehen und das Land sozial und wirtschaftlich ruinieren.