Immer mehr Ebola-Fälle in Westafrika
In Westafrika breitet sich die jüngste Ebola-Epidemie weiter aus. Die Weltgesundheitsorganisation meldet bereits mehr als 200 Tote allein in Guinea, auch Sierra Leone und Liberia sind betroffen. Ebola ist hoch ansteckend und verläuft fast immer tödlich.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.6.2014
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Armand Sprecher ist vor kurzem aus Guinea zurückgekehrt. Er hat dort den Ebola-Einsatz der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen koordiniert und setzt diese Arbeit jetzt von Brüssel aus fort: Was uns besorgt ist, dass die Ansteckungen noch immer ansteigen, sagt Armand Sprecher. Grund dafür sei die schwierige Zusammenarbeit mit der betroffen Bevölkerung in Westafrika. Die Leute haben Angst vor den Mitarbeitern der internationalen Seuchenbekämpfung, und sie haben große Angst vor Ebola.
Wenn sie die Türe nicht öffnen, wenn wir kommen oder während der Inkubationszeit ins Nachbardorf gehen, dann untergräbt das die Eindämmung der Krankheit, erzählt der Ebola Experte von Ärzte ohne Grenzen.
Auch die traditionellen Begräbnisse würden zu einer Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit führen. Es ist in dieser Region die Tradition, die Verstorbenen zu berühren. Bei zwei Ausbrüchen im Westen Guineas waren die Betroffenen alles Leute, die bei einem Begräbnis eines Ebola-Toten in der Hauptstadt dabei waren.
Mobilität verstärkt Ausbreitung
Die hohe Mobilität der Menschen in Westafrika habe dazu geführt, dass die Krankheit sich auf viele Orten ausgebreitet habe.
„Früher waren Ebola-Ausbrüche in einer Region konzentriert. Die derzeitige Epidemie hat sich auf viele Schauplätze ausgedehnt. Besonders betroffen ist Guinea, wo bereits mehr als 208 Menschen an der Krankheit gestorben sind. Doch auch Sierra Leone und seit kurzem auch Liberia mussten Ebola-Tote verzeichnen. Die Bekämpfung der Krankheit ist zu einer überaus komplexen Aufgabe geworden.
Dennoch glaubt Armand Sprecher, dass die Ebola-Epidemie nicht außer Kontrolle gerät: Ebola ist nicht wie die Grippe. Die Ansteckung bleibt auf jene begrenzt, die in wirklich engem Kontakt mit den Erkrankten stehen, sagt Armand.
Ärzte ohne Grenzen hat in Guinea fünf Isolationsstationen für Erkrankte aufgebaut und versucht mit mehreren hundert Mitarbeitern, die Verbreitung Ebolas einzudämmen.