Spanien: Juan Carlos dankt ab

Zeitenwende für die spanische Monarchie: Nach fast 39 Jahren auf dem Thron will König Juan Carlos am Abend die Abdankung unterzeichnen - seine letzte Amtshandlung als Monarch. Der 76-Jährige bleibt allerdings bis Mitternacht König. Erst wenn dann im Amtsblatt ein entsprechendes neues Gesetz erscheint, ist sein Sohn Felipe Spaniens neues Oberhaupt. Am Donnerstagvormittag soll der 46-Jährige als Felipe VI bei einer feierlichen Zeremonie vereidigt werden.

Abendjournal, 18.06.2014

Unfreiwilliger Abschied

Es ist eine Zeremonie im kleinen Kreis, die zurzeit im Königspalast in Madrid abläuft. Juan Carlos, heute noch König von Spanien, unterzeichnet vor 160 geladenen Gästen das Gesetz, das seinen Rücktritt besiegelt. Es war ein eher unfreiwilliger Abschied, den der König nach 39-jähriger Amtszeit Anfang Juni verkündete. "Heute verdient eine neue Generation den Vortritt, die mit neuen Energien die notwendigen Reformen veranlassen wird, die die derzeitige Konjunktur von uns verlangt", sagte er damals.

Generationswechsel mit heiklen Aufgaben

Bis dahin hatte der 76-Jährige nichts von einem Rücktritt wissen wollen. Was ihn doch veranlasste den Thron zu räumen, darüber wird noch gerätselt. Der Generationswechsel, der in diesen Minuten vollzogen wird, und mit der Veröffentlichung im Amtsblatt um Mitternacht in Kraft tritt, war notwendig geworden, um die Monarchie vor weiterem Schaden zu bewahren. Eine Korruptionsaffäre des Schwiegersohns ließ die Popularität des, von Affären verfolgten, Königs abstürzen. Sein Sohn wird unter dem Namen Felipe VI morgen vereidigt. Im stehen heikle Aufgaben bevor: Spanien als Staatsoberhaupt aus der Krise zu führen und die Monarchie gegen die Angriffe der Republikaner zu verteidigen, die immer öfter ein Referendum zur Abschaffung des Königshauses fordern.