St. Margarethen: "Aida"-Premiere trotz Pleite

Viele negative Schlagzeilen hat es in den letzten Wochen um die Opernfestspiele im Römersteinbruch von St. Margarethen gegeben: Insolvenz der Festspiele, Rücktritt des Intendanten, Übernahme durch die neu gegründete Gesellschaft "Arenaria". Das Zustandekommen der diesjährigen Produktion schien fraglich, doch morgen ist es soweit, da geht Giuseppe Verdis "Aida" mit Pomp und Gloria über die Bühne des Römersteinbruchs von St. Margarethen.

Yannick-Muriel Noah als "Aida" und Annunziata Vestri als "Amneris"

(c) APA/GEORG HOCHMUTH

Mittagsjournal, 8.7.2014

Ein bombastisches Feuerwerk zur Musik des Triumphmarsches mit Raketen, die im Takt gezündet werden, eine Sphinx mit Laseraugen, Ramsesfiguren so hoch wie zweistöckige Gebäude und Massenszenen mit über 400 Darstellern und Pferden: Mit Prunk, Kitsch und in aller Pracht verabschieden sich Ex-Intendant Wolfgang Werner und Bühnenbildner Manfred Waba von ihrem Publikum. Dazu kommen Videoinstallationen und Großprojektionen während der ganzen Vorstellung.

Das Auge ist immer in Bewegung - manchmal zu Ungunsten der Bühne, denn da fließt etwa der Nil in knalligem Blaugrün hinter den ägyptischen Säulen vorüber, da werden Sänger, Dirigent und Komparsen auf die Felswände bzw. in den Nil projiziert und Ähnliches. Wieder wird mehr Wert auf Visuelles als auf Akustisches gelegt.

Regie führt zum zweiten Mal (nach "La Bohème") Robert Dornhelm. Die Arbeitsbedingungen waren heuer nicht die einfachsten, sagt er. Laut einem Bericht fehlten vergangene Woche für die Sicherung des Spielbetriebs noch 1,3 Mio. Euro, die scheinen ja nun aufgebracht worden zu sein. Hört man sich in der Pause um, geht trotzdem Unsicherheit unter den Protagonisten und technischen Mitarbeitern um. Vieles erfährt man aus den Medien. Die Gerüchteküche brodelt. Alle hoffen, am Ende wirklich ausgezahlt zu werden.

Im diesjährigen Programm findet sich übrigens schon eine Vorankündigung für nächsten Sommer. Da soll Puccinis "Tosca" über die Bühne gehen. Auch hier kursieren haufenweise Gerüchte und Namen wie Jonas Kaufmann und Thomas Hampson (freilich nur für wenige Vorstellungen). Fix gedruckt ist aber schon das Leadingteam zu lesen: Bühnenbild: Johannes Leiacker, Musikalische Leitung: Michael Güttler, Regie: Robert Dornhelm.

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