Lufthansa setzt auf Billigschiene

Geht's der Lufthansa gut, profitiert die Österreich-Tochter AUA davon - also was plant die Lufthansa, um die Konkurrenz auf dem Markt überflügeln zu können? Mehr Luxus auf den Langstrecken und mehr Kunden im Billigsektor sollen es bringen. Also wird Europas größter Flugkonzern mit einer Billig-Airline den Markt bereichern.

Morgenjournal, 10.7.2014

Der Erfolg von ryanair oder easyjet verstärkt den Kurs der Lufthansa. Nach dem Vorbild der eigenen Marke Germanwings sollen unter einem neuen Namen Flugzeuge öfter in ganz Europa unterwegs sein. Gegen Ende des kommenden Jahres soll das Konzept auch für Interkontinentalverbindungen gelten. Geplant sind Direkt- und Zubringerflüge. Diese Punkt zu Punkt Verbindungen versprechen gute Wachstumsraten und erhöhen damit die Chance der Lufthansa wieder deutlicher in die Gewinnzone zu kommen - auch weil gleichzeitig der Sparkurs samt niedrigeren Personalausgaben weitergeht. Konzernchef Carsten Spohr: die Effizienzsteigerung gehe weiter, die Kostenstrukturen müssten runter.

Wien werde in seinem Konzept weiterhin eine Rolle als wichtiges Drehkreuz spielen, sagt der Vorstandschef. Und nicht nur von Wien aus könnte die Billigtochter Flüge der AUA ergänzen oder ersetzen.

In wie weit das zulasten der AUA und ihren Mitarbeitern geht, wollte Spohr noch nicht sagen. Um auf der Langstrecke günstiger zu werden sucht die Lufthansa noch nach Partnern. Einer davon scheint Turkish Airlines zu werden. Vertiefen wird die Lufthansa ebenso die Partnerschaft mit Air China. Neben Billig setzt die Lufthansa auch auf Luxus. Die Kernmarke will Carsten Spohr zum ersten Mitbewerber der staatlich gestützten Airlines aus der Golfregion formen. Viel Zeit bleibt ihm nicht, denn diese Fluglinien sind bereits in Europa auf Einkaufstour, um sich über Beteiligungen Landerechte zu sichern.