Kinder-Rehabilitation: Lösung gefunden

Nach jahrelangem Ringen soll es nun endlich eine spezielle Kinder-Rehabilitation in Österreich geben. Jetzt wurde eine Lösung gefunden, wie die Kosten die Behandlung nach schweren Erkrankungen aufgeteilt werden.

Morgenjournal, 12.7.2014

Länder zahlen ein Viertel

Kleine Patienten mit schweren Erkrankungen sollen künftig auch nach der Therapie besser betreut werden. Denn jetzt soll die lange versprochene Kinder-Rehabilitation endlich umgesetzt, eine seit Jahren klaffende Lücke in der Gesundheitsversorgung geschlossen werden. Darauf und zumindest über die Aufteilung der laufenden jährlichen Kosten von 33 Millionen Euro haben sich Krankenkassen und Bundesländer geeinigt. Albert Mahringer, einer der Verhandler und Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse beziffert den Anteil der Bundesländer mit 8,5 Millionen Euro, den Rest zahle die Sozialversicherung.

Josef Pühringer, ebenfalls Verhandler und Landeshauptmann von Oberösterreich, sagt, mit der jetzigen Lösung könnten die Länder einverstanden sein: "Da werden wir nicht überfordert und können dennoch zur Lösung essenziell beitragen."

Ringen um Standorte

Nicht nur die Kosten-Aufteilung ist klar, sagt Sonja Wehsely, Gesundheits-Stadträtin in Wien, neu geregelt sei auch, dass es künftig nur mehr eine Ansprechstelle gibt und kein Unterschied mehr gemacht wird, weshalb eine Rehabilitation notwendig ist, etwa ob eine Behinderung angeboren ist oder nicht.

Jetzt muss noch entschieden werden, wo die Standorte für die Kinder-Rehabilitation, etwa nach einer Krebstherapie sein sollen. Der Bedarf ist schon erhoben. Knapp 350 Rehabilitationsplätze sind für Österreich notwendig, wahrscheinlich aufgeteilt auf zumindest vier Standorte in Österreich, damit die Rehabilitation nicht zu weit weg von zu Hause stattfindet.

Es gibt schon erste Begehrlichkeiten, die Wiener Gesundheitsstadträtin will eine Rehabilitation für Kinder in Wien. Auch Landeshauptmann Josef Pühringer meldet Begehrlichkeiten für Oberösterreich an.

Start im Frühjahr?

Im kommenden Jahr soll es bereits erste Kinder-Rehab-Zentren in Österreich geben. Hans Jörg Schelling vom Hauptverband der Sozial-Versicherungen erwartet ein relativ rasche Realisierung, weil es ausreichend Bewerbungen gebe. Wenn bestehende Einrichtungen genutzt werden könnten, dann könne man im kommenden Frühjahr starten.

Derzeit werden österreichische Kinder noch zur Rehabilitation in Ausland geschickt, etwa nach Deutschland, oder in Erwachsenen-Einrichtungen in Österreich betreut, die aber nicht kindgerecht sind.